3 Matching Annotations
  1. Mar 2022
    1. das internet ist keine technologie dritter orden es wäre viel zu technologisch technokratisch gesehen da hat es ja schon eigentlich gezeigt das internet ist etwas was mit 00:26:20 unserem leben zu tun hat also nicht mehr nur eine technologie das internet ist nicht zu sehr technologie

      Für mich kommt hier außerdem ein Punkt von Simondon hinzu, den ich am Unterschied zwischen einem Brettspiel und einem Computerspiel erklären will. Um das Brettspiel zu verstehen, muss man die Spielmechanik verstehen. Die Logik, die Symbole miteinander verknüpft und wie das Spiel zur Aktivität kommen kann. Das muss man bei Computerspielen überhaupt nicht verstehen. Niemand muss wissen wie die Grafikkarte funktioniert oder wie eine bestimmte Handlung und eine entsprechende Reaktion miteinander logisch, codiert, verknüpft sind. Aus Simondons ästhetischer Betrachtung macht das das undurchsichtigere Computerspiel ästhetisch weniger wertvoll als das nicht nur durchsichtigere, sondern auch zu durchschauende Brettspiel. Bleibt natürlich fraglich ob Simondons Begriff von Ästhetik hier dominant sein soll.

  2. Nov 2021
    1. Die Gegenwartsliteratur, herausgefordert durch „das Politische und Ethische“, reagiere bisweilen etwas biedermeierlich. Inhaltliche, geschichtsmoralisch codierte Bedeutsamkeit (Stasi, Nationalsozialismus) und identitätspolitische Positionierung (Minderheit, Diskriminierung) verunmöglichten den kritischen Blick für die Form
  3. Sep 2020
    1. Ihre Beobachtungen zu Tanztheater und Performance sind sehr aufschlussreich. In einem Aufsatz haben sie mal Marina Abramo­vićs Schmerzperformances als »Verklärung der Wurzeln der Vernunft« und als »Regression auf ­einen idealisierten Zustand vor der Genese der Rationalität« ­kritisiert, weil Abramović mit falscher Unmittelbarkeit am Körper den Naturzwang des Menschen wieder beschwört. Nicht nur deshalb. Die esoterische Selbstfindung und Selbstreinigung in ihren Performanceworkshops ist ideologisch aufgeladen. So wie ich es sehe, neigt sie zur Konventionalisierung des Extremen. Da sind oft Tabubrüche Triebfeder des Neuen. Der Performancekunst stehe ich allgemein kritisch gegenüber. Nicht nur Abra­mović verwechselt Nacktheit, Obszönität und Selbstverletzungen als Schocks mit Formbildung in der Kunst. Als ob das ein Publikum automatisch zu mehr sinnlicher Erfahrungsfähigkeit führte, wenn man am Körper ihre Sehgewohnheiten und moralischen Leitlinien bricht. Performance ist da näher an der Kulturindustrie und deren Formen der Erzeugung von Effekten als an ­situativer Reflexion von Erfahrung.