Dass das ägyptische Wort p.t (sprich: pet) "Himmel" bedeutet, lernt jeder Ägyptologiestudent im ersten Semester. Die Belegsammlung im Archiv des Wörterbuches umfaßt ca. 6.000 Belegzettel. In der Ordnung dieses Materials erfährt man nun, dass der ägyptische Himmel Tore und Wege hat, Gewässer und Ufer, Seiten, Stützen und Kapellen. Damit wird greifbar, dass der Ägypter bei dem Wort "Himmel" an etwas vollkommen anderes dachte als der moderne westliche Mensch, an einen mythischen Raum nämlich, in dem Götter und Totengeister weilen. In der lexikographischen Auswertung eines so umfassenden Materials geht es also um weit mehr als darum, die Grundbedeutung eines banalen Wortes zu ermitteln. Hier entfaltet sich ein Ausschnitt des ägyptischen Weltbildes in seinem Reichtum und in seiner Fremdheit; und naturgemäß sind es gerade die häufigen Wörter, die Schlüsselbegriffe der pharaonischen Kultur bezeichnen. Das verbreitete Mißverständnis, das Häufige sei uninteressant, stellt die Dinge also gerade auf den Kopf.
Google translation:
Every Egyptology student learns in their first semester that the Egyptian word pt (pronounced pet) means "heaven". The collection of documents in the dictionary archive comprises around 6,000 document slips. In the order of this material one learns that the Egyptian heaven has gates and ways, waters and banks, sides, pillars and chapels. This makes it tangible that the Egyptians had something completely different in mind when they heard the word "heaven" than modern Westerners do, namely a mythical space in which gods and spirits of the dead dwell.
This is a fantastic example of context creation for a dead language as well as for creating proper historical context.