21 Matching Annotations
  1. Jul 2022
    1. So re-agiert z.B. Platon mit seiner Ideenlehre auf dengesellschaftlichen Umbruch vom Mythos zumLogos, Kant mit seiner Kritik der reinen Vernunftauf das beginnende Zeitalter der Naturwissen-schaften und Wittgenstein mit seiner Analyseder alltäglichen Sprachspiele in den Philosophi-schen Untersuchungen auf eine Monopolstellungnaturwissenschaftlicher Sprach- und Erkennt-nisformen.

      Und wir erleben gerade, dass wir in philosophischer Hinsicht auf das große Problem unserer Zeit reagieren, auf die Digitalität.

  2. Jun 2022
    1. Philosophierenbedeutet in diesem Sinne, Verbindungen rational herzustellen und Verhältnisseder Welt, die uns enthält, zu klären, und zwar durch Argumente und Integra-tion neuer Aspekte in ein kohärentes und konsistentes Ganzes

      Definition von Philosophie - elementar ist die Herstellung rationaler Verbindungen - rationaler Relationalismus?

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    1. Ab‐solute Autonomie für technische Objekte aber gibt es nicht.

      Gibt es die für Menschen?

      Ist die technische Autonomie eine hypothetische? (Mit Jörg Noller gesagt.)

    1. der mensch und digitalität stehen in einem engen verhältnis zueinander also technik der digitalisierung ist unsinn der digitalität nichts fremdes die menschen sondern sie übersteigt eben die 01:10:12 digitalität diese diesen dualismus von menschen technik oder menschen erschienen wenn digitalität durch den begriff der virtuellen realität bestimmt ist das habe ich habe mehrmals behauptet dann muss auch die anthropologie vom 01:10:24 begriff der digitalität her verstanden werden virtuelle realität wird also als eine dimension existenz weise des menschen sichtbar die in seiner freiheit besteht diese freiheit ist eine freiheit 01:10:37 der virtuellen realität und sie erlaubt es vorhandene und bekannte dinge eine andere weise neu zu realisieren insofern steht digitalität im kontext der ganzen menschheitsgeschichte mit den ersten vor 01:10:51 wissen von virtuellen währungen von muscheln die plötzlich als andere realisierung von geld und nicht mehr nur naturmaterialien gehalten bis hin zu münzgeld und banknoten und so weiter er

      Keine Dualität, keine Dichotomie - Kollektive - sind es virtuelle Kollektive?

    2. das heißt das internet ist immer etwas begrenzt das grenzland was ich abkapselt und das internet ist dieser tendenz entgegen gesetzt das internet tendiert nicht zu abkapselung 00:19:49 so scheint mir wir müssen darüber dann auch genauer diskutieren wenn es um das dort nicht geht sei prinzipiell scheint im internet die tendenz gehe zu wohnen alle möglichen separaten bereichen miteinander in verbindung zu setzen

      Hier sehe ich eine Stärke in dem philosophischen, begrifflichen Ansatz von Jörg Noller. Er geht auf transsubjektive und transzendente Aspekte ein - so kann das über das Bekannte Gehende begriffen werden, ohne dass man gleich den gesamten Humanismus transzendieren müsste.

    1. kurze einblick in den digitalen und man dieses der sich als ein typisch mittelweg zwischen euphorie kann und apocalyptica versteht ich würde kritisch ein bisschen anmerken dass er vielleicht 00:20:39 die neueren entwicklung zu sehr reduziert also tendenziell reduktion ist ist und so was wie virtuelle realität die im agiert auf diesen medien die 00:20:51 nicht mehr nur im sinne von simulationen zu verstehen wie es vielleicht etwas nicht ernst genug nimmt aber prinzipiell ist natürlich immer sehr sinnvoll die menschliche würde bei allen technischen 00:21:03 entwicklung zu behaupten aber ich würde trotzdem sagen technische entwicklung und menschliche würde schließen sich nicht aus sondern kann sie aufeinander beziehen kann die technik sogar als eine erweiterung oder 00:21:15 als eine beförderung der menschlichen würde verstehen

      Kritik an Nida-Rümelin: reduktionistische Tendenz - sehe ich auch so, ich vermute, dass es eine Überbetonung des Menschlichen als ursprünglich Menschliches ist, das zu dieser Tendenz führt und ich glaube, dass Latour hier wirklich helfen kann, indem er sagt: Technische Entwicklung funktioniert im Laufe der Menschheitsgeschichte spiralförmig (Technik X hilft bei Problem X, sorgt aber für Problem Y, dabei hilft die Technik Y, sorgt aber für Problem X1, dabei hilft Technik X1 usw usf. es sind die Übersetzungsprogramme der Techniken, die Inskriptionen und Präskriptionen an Entitäten vermitteln, die sie in Kontexte betten, in denen sie wiederum ihr nun verändertes Programm auf andere richten, wodurch sie Inskriptionen und Präskriptionen fordern, die wiederum den Prozess beeinflussen usw.) Wir lösen die prinzipiellen Probleme der Transhumanisten und die ihrer Fronten mit den Humanisten, indem wir zeigen: Der Mensch lebt immer schon mit anderen Menschen UND Dingen. Es ist immer ein Kollektiv. Ergänzend zu dem Kollektivgedanken von Latour finde ich den Gedanken von Jörg Noller, dass virtuelle Realität etwas Menschliches ist, hilfreich. Der Mensch lebt immer schon in Kollektiven UND in physischer SOWIE virtueller Realität - beides sind grundsätzliche menschliche Eigenschaften, die die Digitalität nicht neu entwirft, sondern in ihrer Rupturhaftigkeit nur mit Schlaglichtern versieht.

      Ich glaube, dass ich einen ähnlichen Gedanken bereits als Notiz bei der Lektüre von Nida-Rümelins Text in Hauck-Thums und Nollers Was ist Digitalität notiert habe.

    2. in die datenbasis gehen wir selbst ein die datenbasis bestimmen und prägen wir aktiv selbst

      Stichwort Transsubjektivität

    3. vielleicht werden menschen dadurch nur vergeben ständig zu technischen objekten zur software

      Wenn die Vergegenständlichung von Menschen ein Problem ist, dann sind auch die transsubjektiven und interobjektiven Tendenzen der Digitalität problematisch. Bzw. je nach unserem Umgang mit diesen Tendenzen kann es problematisch sein.

    4. eine künstliche intelligenz wenn sie nur genug muster erlernt hat auf basis der lebenswelt könnte durchaus so meine these berechtigte für unberechtigt

      Dieser Diskussionspunkt ist interessant für die Klärung des Akteurstatus. Muss ein Akteur denken können, um Akteur zu sein? Latour würde nein sagen. Gegen die Kritik von Nida-Rümelin am Transhumanismus könnte man den Akteurbegriff der ANT - so denke ich gerade - ganz gut abgrenzen.

    1. kollektive person kennen wir auch durch zb staaten oder auch unternehmen juristische personen

      Korporationen - Kollektive - schon wieder ein latourscher Begriff

    1. hier spielt es keine rolle mehr wo das jetzt ist sondern hier spielt männer eine rolle von früher und später von ereignissen

      A-Reihe: Herr Noller sagt: Jetzt während er das Video aufnimmt, danach geht er vielleicht etwas essen. Davor bereitete er seine Folien vor. B-Reihe: Herr Noller im Video, der über Zeit ist spricht über Zeit. Erst Vorbereitung, dann Vorlesung, dann Essen. Alles ist schon geschehen. C-Reihe: Ich schaue das Video auf einer digitalen Plattform und kommentiere es jetzt. Herr Noller (im Video) sagt jetzt, was mich dazu bringt, diesen Kommentar zu schreiben. Das ist was die asynchrone Arbeit im Netz ermöglicht.

      Bin nicht sicher ob ich es richtig gegenübergestellt habe, mir fehlt McTaggert Kontext zur Kontrolle.

    1. wissen wollen oder auch spuren sind im internet aufs engste verschreckt

      Erinnert mich an Lisa Rosas Forderung, dass die Analphabeten von morgen nicht die sind, die nicht lesen können, sondern die, die nicht lernen lernen gelernt haben. Laut Rosa ist das Ziel des Bildungsbereichs eben, dass alle Intellektuelle werden. Das deckt sich mit Nollers Parallele zwischen der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs Philosophie und der subjektiven Aktivität für das Wissen, bzw. dass es kein Wissen ohne subjektive Aktivität gibt. Wir müssen alle ein wenig Philosoph:innen werden, um im Internet zurecht zufinden. Lässt mich wiederum an Ekkehardt Martens und seine Kulturtechnikthese denken. Philosophieren (hier zwei elementare Aspekte davon - Fragen und Wissen suchen) ist eine Kulturtechnik, die jeder bis zu einem gewissen Grad lernen kann und auch sollte.

  3. Apr 2022
    1. virtuelle realitäten folgen keiner sukzessive zeitlose diesen ausblick auf die nächste sitzung also eins nach dem anderen soll ihre gegenstände sind ubiquitär präsenz

      Folgt aus dieser Ubipräsenz eine zunehmende Möglichkeit der Orientierungslosigkeit? Falls ja, und mir scheint das so, sorgt dieser Umstand für eine Verschärfung von Orientierungsbedarf - und da wie Tiedemann und Nida-Rümelin der Philosophie und dem Philosophieunterricht eine gesonderte Rolle in der Orientierung(shilfe) von Schüler*innen zusprechen, der Philosophiedidaktik letztlich auch eine gesonderte Rolle hinsichtlich der Digitalität zukommt, gilt es einerseits, die Philosophie der Digitalität auch didaktisch zu verhandeln und andererseits die Philosophiedidaktik auch digital zu verhandeln. Die Frage ist, wie Axel Krommer richtig sagt, Was macht die Digitalität mit X? so auch, z.B. mit Mündigkeit

      Abgesehen davon, bietet die Philosophie der Digitalität und der Anschluss der Didaktik an sie eine durch und durch positive Möglichkeit, die Relevanz und den Beruf des Philosophen/der Philosophin in Aktion zu sehen.

      Ich muss mal (vllt bei Krommer?) nachsehen, welche Relevanz man letztlich der Didaktik überhaupt zuschreiben kann. An und für sich. Aber auch und besonders in einer Umgebung, die durch eine besondere Dynamik und durch eine Anforderung des Lernens, ja ständigen Suchens und Fragens (Achtsamkeit, beginner mindset!) gekennzeichnet ist.

  4. Mar 2022
    1. A search engine is not a human, it is a program that matches the words you give to pages on the web. Use the words that are most likely to appear on the page. For example, instead of saying [my head hurts], say [headache], because that’s the term a medical page will use. The query [in what country are bats considered an omen of good luck?] is very clear to a person, but the document that gives the answer may not have those words. Instead, use the query [bats are considered good luck in] or even just [bats good luck], because that is probably what the right page will say.3

      Inwiefern ist das schon automatisiert? Hier wäre auch empirische Evidenz interessant. Is there any research considering automatisms in searchterms nowadays (10 years after Rheingold wrote this book?) Abseits meiner Forschung: Hat die Nutzung von Suchmaschinen den Bezug zu Formulierungen von Wissensinhalten bereits transformiert? Also wirken Suchmaschinen mit ihren Übersetzungsprogrammen und Präskriptionen an die Nutzer*innen als Akteure, die einen Prozess von Wissenserwerb transformieren, indem sie jede Frage in eine halbe Antwort umformulieren?

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    1. Von dem Moment an, wo wir die Objekte hinzufügen, sieht man, dass wir uns daran gewöhnen müssen, in der Zeit, im Raum und auf den Ebenen der Materialisierung zu zirkulieren

      Und wenn jetzt mit Noller gesagt virtuelle Realität keine Simulation ist, so ließe sich eine dieser Realität und der in ihr sich abspielenden und sie ermöglichenden Architektur gemäße Zirkulation beschreiben, weil Zeit- und Raumkategorien in der virtuellen Realität anders funktionieren.

    2. Dagegen globalisiert man bei den Menschen die aufeinander folgenden Interaktionen durch ein Ensemble von Instrumenten, Werkzeugen, Konten, Berechnungen, Zusammenstellungen; sie erlauben es, von einer komplizierten, aber isolierbaren Beziehung zu anderen komplizierten, aber miteinander verbundenen Beziehungen zu gelangen

      Ubiquitärer Präsentismus differenziert verstanden

    1. die noch nicht als ein lebensweltliche faktor akzeptiert und verstanden wurde

      Hier sehe ich eine weitere Prämisse der Philosophie der Digitalität - die lebensweltliche Realität, die digitale Techniken, mithin die Digitalisierung MITEINSCHLIEßT, ist Prämisse für eine Philosophie der Digitalität

    2. brauchen uns gar nicht interessieren wie das technisch genau bewerkstelligt wird es ist einfach so dass das jetzt prinzipiell nichts vergisst

      Interessant. Ist das auch als grundsätzliche Prämisse in bewusster Abgrenzung zur Technikphilosophie zu sehen? Wir müssen nicht alle technischen Einzelheiten/Details eines Prozesses und Vorgehens verstehen, sondern bloß das beschreibbare Verhalten analysieren, interpretieren, in Relation setzen?

    1. ubiquitären präsentismus

      Überspitzt: Alles, was nicht an diesem Ort X zu dieser Zeit Y sich befindet, kann vermittelst virtueller Realität bzw. in dieser in den präsenten Moment und den präsenten Ort geholt werden. Meine erste Idee dazu: Der gegenwärtige Moment ist dadurch noch sehr viel radikaler geöffnet, als er das ohnehin durch die kognitive Erinnerung und Fiktionalisierung ist (bezügl. künftiger Wünsche und Ängste). Will ein Subjekt Z jetzt mit dieser Situation zurecht kommen - gemäß ihrem eigenen Sinn erfolgreich sein - so muss es sich diesem Stream der Digitalität, in dem es sich befindet, bewusst werden. Nicht aus Zufall sind Praktiken der Achtsamkeit (z.B. Atemmeditation) daher von Interesse. Sie sind nicht bloße Hype Gegenstände, die beliebig austauschbar wären. Sie treffen ein inhaltliches Problem und geben m.E. mit dem Gewahrwerden UND dem verlassen der Idee, das Subjekt hätte gänzlich feste (identitäre) Grenzen auch eine mögliche Richtung für eine Lösung bloß eines Aspekts - jedoch eines elementaren - des Lebens in der Lebenswelt der Digitalität.

    2. medium is the message also das medium ist die botschaft es ist nicht die überbringerin der botschaft zumindest 00:32:30 selbst bedeutsam strukturiert ich würde noch einen schritt weiter gehen das medium selbst hat auch unter logische funktion es selbst verändert unsere wirklichkeit wie wir zum beispiel in handels internet sehen was die ich 00:32:44 glaube gar nicht zutreffend als medium beschrieben werden kann da auch in der neue begriffe ich würde vorschlägen schlagen als ein handlungsraum

      medium is the message Noller: Aber Internet ist eher Handlungsraum als Medium

    3. virtuellen realität

      Ggf. ist hier ein Anschlusspunkt für einen älteren Gedanken von Howard Rheingold? Ich muss mir Rheingolds Begriff der virtual community erst noch ansehen. Hier findet man das Buch.