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  1. Jan 2025
    1. werden die heranrollenden Klimaschutzmaßnahmen, allen voran die Ausweitung des EU-Emissionshandels ETS ab 2026, einen massiven Einschlag auf die Verbraucherpreise haben und die sozialen Schieflagen des Klimaschutzes weiter verstärke
    1. Die Angehörigen des reichsten Prozents der Weltbevölkerung haben bereits in den ersten zehn Tagen dieses Jahrs so viel Emissionen verursacht wie es jedem Menschen 2025 zustehen würde, wenn das 1,5°-Ziel erreicht werden soll. Menachen mit einem Gehalt von über 140.000 USD emittieren in 10 Tagen durchschnittlich 2,1 Tonnen CO2. Die Zahlen ergeben sich aus einer Untersuchung zur Carbon Inequality aus dem Jahr 2023 https://www.theguardian.com/environment/2025/jan/10/worlds-richest-use-up-their-fair-share-of-2025-carbon-budget-in-10-days

    1. Ein neuer Bericht der europäischen Kommission sagt aus, dass die EU dreimal so schnell dekarbonisieren muss wie bisher, um das Ziel zu erreichen, die Emissionen bis 2030 um 55% zu reduzieren. Den Zahlen der European Environment Agency zufolge reicht der gegenwärtige Kurs nur für eine Reduzierung um 43%. Ein Haupthindernis sind die enorm hohen fossilen Subventionen. Die Selbstverpflichtungen von EU-Staaten vor der COP28 treffen z.T. verspätet ein, und die vorliegenden sind einem Bericht des Climate Action Network zufolge sehr unzureichend. https://www.theguardian.com/environment/2023/oct/24/eu-must-cut-emissions-three-times-more-quickly-report-says

      State of the Energy Union: https://energy.ec.europa.eu/system/files/2023-10/COM_2023_650_1_EN_ACT_part1_v10.pdf CAN-Bericht: https://caneurope.org/content/uploads/2023/10/NECPs_Assessment-Report_October2023.pdf

    1. Der britische High Court hat den Carbon Action Plan der Regierung als ungesetzlich zurückgewiesen. Er entsprach damit einer Klage mehrerer NGOs. Die Regierung muss nun einen Plan vorlegen, der die rechtlich verbindlichen co2-budgets respektiert und sicherstellt, dass die Emissionen bis 2030 um 2/3 sinken. Als sogenanntes sechstes Carbon Budget ist in Großbritannien ein Budget definiert, das bis 2037 die Höchstmenge der Emissionen definiert.. https://www.theguardian.com/environment/article/2024/may/03/britain-climate-action-plan-unlawful-high-court

    1. Die CDU äußert sich in ihrem neuen Grundsatzprogramm klimapolitisch nur sehr vage. Sie setzt auf Kernkraft, Kernfusion und "Technologieoffenheit." Sie will die globale Erhitzung marktwirtschaftlich stoppen, spricht sich aber gleichzeitig für niedrige Energiepreise aus. Diskussion des Programms im Podcast "Das Klima-Update" https://taz.de/Podcast-klima-update/!6009645/

    1. Es wird erwartet, dass der britische Premierminister Sunak in seiner nächsten Regierungserklärung eine Ausdehnung der Öl- und Gasförderung in der Nordsee und Maßnahmen zum Schutz von Autofahren, z.B. vor Geschwindigkeitsbegrenzungen in Städten, ankündigt. Durch seine anti-Umweltpolitik will sich Sunak von der Labour-Opposition absetzen, die im Augenblick in Großbritannien in Meinungsumfragen weit vor den Tories liegt. https://www.theguardian.com/politics/2023/oct/28/rishi-sunak-to-double-down-on-anti-green-policies-in-kings-speech

    1. Die rechte italienische regierung will sich an die spitze der gegner des verbrenner verbots ab zweitausend fünfunddreißig in der eu stellen under bei einem treffen zur zukunft der europäischen automobilindustrie in brüssel wird der italienische industrieminister oder so für die sogenannte technologie offenheit und für den einsatz von biokraftstoffen argumentieren punkt außerdem plädiert er für einen europäischen fonds zur stützung der autor industrie und für einen schutz der europäischen industrien punkt a beruft sich dabei auch auf die vorschläge mario dragees kommt https://www.repubblica.it/economia/2024/09/24/news/stop_motori_termici_elettrico_urso_europa_auto-423517621/

    1. Der definitive Narionale Energies- und Klimaplan Österreichs wurde kurz vor Weihnachten von der Bundesregierung beschlossen und an die EU übermittelt. Der auch für kommende Regierungen verbindliche Plan sieht eine Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen um 46 bis 48% bis 2030 vor. Streit in der Regierung hatte die Verabschiedung verzögert. Ein Ende des eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahrens wird erwartet https://www.derstandard.at/story/3000000250184/-214sterreichischer-klimaplan-beschlossen-und-an-eu-252bermittelt

    1. Der saudische Ölkonzern Aramco ist die einzige Nicht-US-Firma unter den 10 wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt. Die Kurse der Tech-Firmen werden vom KI-Boom weiter nach oben getrieben. Der Börsenwert der 100 teuersten börsennotierten Unternehmen stieg 2024 um 25% auf 44,9 Billionen USD https://www.derstandard.at/story/3000000251364/us-konzerne-dominieren-weltboersen-wie-nie-zuvor-europaeer-sind-weit-abgeschlagen

      Pressemeldung zum EY-Bericht: https://www.ey.com/de_de/newsroom/2025/01/ey-marktkapitalisierung-2024

  2. Dec 2024
    1. The role of green hydrogen in a just, Paris-compatible transition25To meet estimated global demand for green hydrogen in 2050 would requirearound 6,690 TWh of dedicated electricity per annum. This would equate to around2,245 GW of onshore wind or 2,545 GW of solar PV (Collins, 2020) . The IEA estimatesthat by the end of 2024, global cumulative renewable capacity will reach 4,500 GW(IEA, 2023b). This shows the magnitude of dedicated electricity required

      Das ist ein klares Argument für Degrowth. Der Bearf nach Wasserstoff würde sonst die Hälfte der Kapazitäten für erneuerbare Energien verschlucken.

    2. Green hydrogen should be seen as more than just aclimate mitigation tool; it represents a developmentalopportunity for emerging and developing economies

      Das ist die entscheidende Aussage in diesem Bericht.

    3. So far, most green hydrogen cooperations financed by theGlobal North have the objective to export the green fuel to Northern industrialdemand centres.

      Der sogenannte Übergang zu einer Wasserstoff-Wirtschaft ist also engstens mit den Problemen der globalen Ungleichheit und der material flows verbunden. Es geht um den Transfer von Kapital, und zwar nicht nur der finanziellen Mittel, sondern auch der Produktions-Infrastruktur.

    4. Germany’s newly released NationalHydrogen Strategy sets out a plan to build domestic hydrogen infrastructure,highlights envisioned sectoral usage, sets out sustainability standards, and noteshydrogen partnerships will be crucial to meet domestic demand needs (BMWK,2023) – an import strategy is expected in late 2023
    5. Japan was the first country to formulate a national green hydrogen strategy in 2017(METI, 2017). Other large demand centres have more recently released hydrogenstrategies which often rely on building partnerships for import.
    6. n can amount to three times the production costs (IEA, 2019) and beeconomically unattractive compared to domestic production (Galimova et al., 2023)

      Das heisst, dass es für die industrielle Produktion interessanter wird, sich dorthin zu bewegen, wo viel elektrische Energie produziert werden kann.

    7. Blue hydrogen is also produced with natural gas or meth-ane, but the process relies on carbon capture, utilisation and storage (CCUS)to trap and store CO2 emissions. Blue hydrogen is sometimes referred to aslow-emission hydrogen. But it is crucial to note blue hydrogen productionfrom fossil gas releases upstream and midstream GHG emissions, risks con-tributing to methane leakage, and often does not contribute to long-termcarbon sequestration as most active projects utilise captured carbon for en-hanced oil recovery3
    1. Positionierung der Steiermark als Weg-bereiter eines bundesweiten Energie-gipfels unter Einbeziehung anerkannterFachleute

      Die Forderung nach einem Energiegipfel ist in diesem Kontext als ein Versuch zu werten, fossile Kapitalnteressen noch besser in Stelllung zu bringen. Die Klimawissenschaft wird in diesem Zusammenhang nie genannt.

    2. Einsatz fiir den Ausbau von und die An-bindung an internationale Wasserstoffin-frastruktur bezienhungsweise -produktione Einsatz fiir die Bereitstellung nationalerfinanzieller Mittel fur Wasserstoff-Pilot-projekte entlang der gesamten Wert-schdpfungskette

      Dazu passt, dass man an den Wassertoff-Hype anschließt und damit ein weiteres Argument der Klimaverzögerer übernimmt. Es ist ausdrücklich nicht von „grünem Wasserstoff“ die Rede.

    3. ir bekennen uns zur Notwendigkeit vonInnovation und neuen Technologien zur Be-waltigung der Herausforderungen unsererZeit, insoesondere bei der Mobilitat. Diesgilt auch fur Antriebstechnologien wie denVerbrennungsmotor, der fur den WohlstandEuropas von eminenter Bedeutung ist

      Über den Verbrennungsmotor heisst es, dass er „für den Wohlstand Europas von eminenter Bedeutung ist“. Dass er eine der Hauptursachen für die globale Erhitzung ist, bleibt unerwähnt, auch nicht, dass er ineffizient ist und dass das Festhalten am Verbrennungsmotor die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie schwächt.

    4. Keine gesetzlichen Verpflichtungen zurNutzung erneuerbarer Energien, die dieWettbewerbsfahigkeit heimischer Unter-nehmen einschrankt

      Erneuerbare Energien sollen nur da vorgeschrieben werden können, wo sie die "Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen" nicht einschränken. Damit wird ein Scheingegensatz behauptet, und es wird die Wettbewerbsfähigkeit – ohne Angabe, um welche Betriebe, um welche Bedingungen und um welche Zeit es geht – dem KLimaschutz untergeordnet.

    5. ei Photovoltaikanlagen sollte,wenn mdglich, auf die Installation aufFreiflachen, vor allem auf landwirtschaft-lichen Fladchen, verzichtet werden. Bereitsverbaute Flachen wie Dacher, Parkplatzan-lagen und StraBenverlaufe sind derartigenlandwirtschaftlichen Nutzbdéden vorzu-ziehen. S

      Es passt zur Heimattümelei der Vereinbarung, dass Agrophotovoltaik nur als Ausnahme zugelassen wird. Damit wird nicht nur die Energiewende erschwert, es wird auch Landwirten und Landwirtinnen einen Einnahmnequelle genommen. Dezentrale Energiepruduktion ist offenbar unerwünscht.

    6. Energiebereich beteiligen, die bereits in derlandeseigenen ,,Klima- und Energiestrate-gie 2030" festgehaltene Technologieoffen-heit leben und diese in der Griinen Mark,aber auch im Buna, vorantreiben. E

      Von der Klima- und Energiestrategie 2030 wird nicht abgerückt. Diese Strategie ist allerdings so unkonkret, dass sie von der neuen Landesregierung nach Belieben umgedeutet werden kann.

      Klimaschutz und Klimanpassung kommen im Programm nicht vor. Die Auswirkungen der globalen Erhitzung werden so gut wir nicht genannt, ihre Ursachen – Treibhausgasausstoß und Veränderung der Landnutzung – überhaupt nicht. Wie auch auf anderen Gebieten, vor allem bei der Migration und den geopolitischen Abhängigkeiten der Steiermark – ist das Programm ein Dokument der Verdrängung der Realität. Man suggeriert, es gäbe keine Gletscherschmelze, keine Borkenkäfer und keine klimabedingten Überschwemmungen. Die, wie es mehrfach kitschig heisst, „grüne Mark“ soll durch ökologisch schädliches Wirtschaftswachstum weiter zu den ökologischen Krisen beitragen und zugleich nach außen als eine Idylle im Sinne der 50er oder eher der 30er Jahre erscheinen.

      aus: Arbeitsübereinkommen der FPÖ Steiermark und der Steirischen Volkspartei 2024–2029

    7. Dieses Programm hat einen scheinbar „wirtschaftsfreundlichen“, auf Deregulierung ausgerichteten Kern. Bei den für sie wichtigen Themen haben sich die Vertreter kurzfristiger Kapitalinteressen und die ihnen verbundenen Profis in der ÖVP durchgesetzt. Das bedeutet vor allem, dass umwelt- und klimapolitisch begründete Einschränkungen für Investitionen so weit wie möglich abgeschafft werden sollen (was allerdings oft die Kompetenzen einer Landesregierung übersteigt): Weitere Förderung des Verbrenners, weniger Auflagen bei der thermischen Saniierung, Straßenausbau im möglichst großen Stil. Dieser harte Kern des Regierungsprogramms ist in eine braune Packerl-Soße eingetaucht, die die FPÖ anrühren durfte. Heraus kommt ein synthetisches Heimat-Branding à la „Aufsteirern“-

      FPÖ Steiermark, & Steirische Volkspartei. (2024, Dezember 17). Starke Steiermark. Sichere Zukunft. Arbeitsübereinkommen der FPÖ Steiermark und der Steirischen Volkspartei 2024–2029.

    8. Diese soll nichtnur aus Vertreterinnen und Vertreter vonWirtschaft und Industrie, sondern vielmehraus allen Stakeholdern bestehen, die fiirdie Entwicklung des Standortes Steiermarkwichtig sind. Dazu gehdren auch Vertretervon Verkehr (OBB, Westbahn, Flughafen),Energie (Energie Steiermark Verbund), Ar-beit (AMS, Club International) und selbst-verstandlich Wissenschaft und Forschung(Hochschulen, Forschungseinrichtungen).Sie sollen kiinftig dartiber beraten, wiedie Rahmenbedingungen ftir den StandortSteiermark verbessert werden kénnen.

      Die Energie Steiermark kommt im Regierungsprogramm nur zweimal vor: Sie soll den Netzausbau vorantreiben, und sie soll als Stakeholderin in eine „Standort-Partnerschaft“ eingebunden werden. Die wichtigen Fragen, ob das Land einen Teil wieder verkaufen soll und wie das Verhältnis zur Energie Graz gestaltet werden soll, werden nicht angesprochen.

    9. Die Energie Steiermark hatals Landesenergieversorger den steigendenBedarf an verbesserter Netzinfrastrukturerkannt und bereits massiv in den Netzaus-bau in der Steiermark investiert. Es brauchtweiterhin maBgebliche Investitionen in denheimischen Netzausbau, um die Stabili-tat der Energieve

      aus: Arbeitsübereinkommen der FPÖ Steiermark und der Steirischen Volkspartei 2024–2029

    1. Konrad Kramar im Kurier zur zerplatzenden Blase „Grüner Wasserstoff“. Von den 10 Mio. Tonnen jährlich, die die EU-Kommission bis 2030 geplant hat, sind erst 7% erreicht, von den geplanten Leitungen erst 3% im Bau. Im Vergleich zu Wärmepumpen bei Heizungen und Batterien bei LKWs ist Wasserstoff unwirtschaftlich. Die Wasserstoff-Lobbies promoten tatsächlich grauen, mit Erdgas produzierten Wasserstoff, der auf absehbare Zeit als einziger konkurrenzfähig ist, aber die fossilen Emissionen nicht verringert [via Sabine Jungwirth auf Facebook]. https://kurier.at/wirtschaft/eu-wasserstoff-klimawandel-solarzellen-pipeline-hydrogen-bank/402990372

      Screenshot: https://www.facebook.com/photo/?fbid=10227863164746893&set=a.2637414336971

    1. Der Weltbiodiversitätsrat IPBES fordert in zwei unmittelbar hintereinander publizierten Berichten, dem „Nexus Report“ und dem „Transformative Change Report“, ein radikale Transformation des bestehenden Wirtschaftssystems, um Kipppunkte nicht zu überschreiten und die miteinander zusammenhängenden ökologisch-sozialen Krisen zu bekämpfen https://www.lapresse.ca/actualites/environnement/2024-12-18/crise-de-la-biodiversite/un-rapport-choc-propose-de-reformer-le-capitalisme.php

      Zum Transformative Change Report: https://www.ipbes.net/transformative-change/media-release

      Zum Nexus Report: https://www.ipbes.net/nexus/media-release

    1. Und deren Rückgang wiederum hängt mit einem zunehmenden Mangel an geeigneten Nahrungsfischen durch Überfischung und die Erwärmung des Meerwassers aufgrund des Klimawandels zusammen

      Auch das ist eine räumlich ungerechte Nutzung bzw, eine Nutzung durch Bewegung von extrahierten Ressourcen (Fisch). Hier zeigt sich, dass auch Menschen von einer räumlichen Interspecies-Justice abhängig sind.

    1. Einigermaßen belastbare Daten über die Veränderungen der Bestände sind erst seit zirka 1970, also seit etwa fünfzig Jahren, und nur für wenige Artengruppen und Länder verfügbar: Das Aussterben von Arten ist der Endpunkt dieser unheilvollen Entwicklung, vorher schrumpfen die Bestände – und zwar in den letzten Jahrzehnten ganz massiv: In dieser Zeit sind über zwei Drittel der erfassten Säugetiere, Amphibien, Reptilien, Fische und Vögel verschwunden
    2. Allerdings ist die Geschwindigkeit, mit der das gerade geschieht, atemberaubend und bewegt sich außerhalb dieser Norm. Sie ist, das kann nicht oft genug betont werden, mindestens zehn bis hundert Mal höher als in der Zeit, bevor der Mensch die Welt dominierte, und deshalb ein klarer Hinweis darauf, dass wir die Verursacher dieses Sterbens sind.

      Wie beim Klima ist die Geschwindigkeit der anthropogenen Veränderung mit einer Vervielfachung der Risiken verbunden.

    1. Das Thema muss weg vom Rand, raus aus seiner Nische, rein ins öffentliche Bewusstsein und ins Zentrum des politischen

      Auch hier wird klar, dass es in dieem Buch vor allem darum geht, ein politisches Thema zu formulieren oder zu etablieren.

    2. Das Wirtschaften, bei dem Natur als endlos und frei verfügbare Masse gilt, muss endgültig der Vergangenheit angehören. Und auf der Bewusstseinsebene gilt es, dem Konsumglauben eine neue Vorstellung vom guten Leben entgegenzusetzen. N

      Das ist die eigentliche, politische Stoßrichtung des Buchs: Der Akkumulation der aus der Natur extrahierten Stocks eine politisierte Natur entgegenzusetzen – oder anders: Räume politisch gegen die Kontrolle durch zunehmend globalisiertes Kapital zu verteidigen.

      Dabei sollte der Fehler nicht wiederholt werden, vor allem von einem globale Prozess auszugehen, also nicht die konrete Biodiversität und Bioregionen zu verteidigen.

    1. Guardian-Bericht über die Rolle von @Maisa_Rojas in der neuen chilenischen Regierung. Gegenstück zum Interview mit Christophe Cassou

      Das linke Regierungsteam sieht Chile auch international in einer Führungsrolle im Kampf gegen die Klimakatastrophe:

      “I think there’s a lot of space for Chile to become a leader in the fight against climate change,” she says, “I would love to be able convince other countries that ambitiously tackling climate change is in their best interests.

      Vielleicht ist das eine zu romantische Annahme: Aber so wie Chile in den 70ern ein Symbol für den Sieg des Neoliberalismus wurde, so wird es vielleicht heute ein Symbol für dessen Niederlage.

      Eine intenrnational bekannte Klimawissenschaftlerin wird verantwortlich für die Klimapolitik und sie betont den Zusammenhang zwischen Klimakrise, gesellschaftlicher Ungleichheit und kapitalistischem Entwicklungsmodell:

      “When we address climate change, it’s not just an environmental issue,” she says. “We need to look at structural elements of our society, which also means changing our development pathway.”

      Bei der Lektüre frage ich mich, welche Rolle Österreich, ein Land in der Größenordnung Chiles, mit einer fortschrittlichen Klimapolitik international spielen könnte.

      Hidden behind the Andes in a quiet corner of South America, a formidable generation of former student leaders are putting together one of the world’s most exciting progressive movements.

      On 24 January, Boric named a female-majority cabinet for the first time in Chile’s history. Rojas, one of 14 women among the 24 ministers, is a prominent academic at the University of Chile, where she first studied physics in the 1990s, and the director of the country’s interdisciplinary Centre for Climate and Resilience Research.

      ​Auch Maisa Rojas erwähnt die Eco-Anxiety:

      But at Cop26 in Glasgow last November, as she worked with the team on the annual report on the climate crisis, Rojas felt an unfamiliar feeling. “For the first time in my life I felt something like ‘eco-anxiety’ – I was really worried about what was going on,” she says.

      Ihre Position ist wie die von Cassou ein Signal für die Veränderung der politischen Rolle der Wissenschaftler:innen im IPCC und darüber hinaus. Sie geben die subalterne Haltung gegenüber der Politik auf. Der letzte IPCC-Bericht enthält dafür auch viele Indizien.

      • Prekäre Verbindung von Anthropozän-Geschichte und Politik.
      • Geschichte der Freiheit ist zugleich Geschichte ökologischen Krisen.
      • Spezies als negatives Universale
      • Zufälligkeit des Kapitalismus

      Chakrabarty formuliert sehr klar, worin die Neuartigkeit und Einzigartigkeit der historischen Situation des Anthropozän besteht, und damit auch, was die Herausforderung dieser Situation für Politik und Geschichtsschreibung ausmacht. Politik ist ohne die Dimension der Spezies Geschichte nicht mehr zu verstehen, und umgekehrt lässt sich diese Geschichte aber nur als auch politische Geschichte, und damit als Geschichte von Machtverhältnissen begreifen. Diese Dimension der Geschichte wird in der aktuellen westlichen Politik so gut wie nicht begriffen oder gar berücksichtigt.

      Chakrabarty spricht in diesem Text immer nur von der einen Spezies Mensch. Möglicherweise kann man die Besonderheit dieser Spezies als einer historischen Entität besser verstehen, wenn man ihre Beziehungen zu anderen Spezies mitdenkt. Diese Beziehungen sind immer auch räumlich und lassen sich in der kritischen Zone der Erde lokalisieren. So lässt sich vielleicht auch Geschichte der Spezies und Geschichte der Globalisierung leichter in Verbindung bringen.

      Die Globalisierung geht von der Möglichkeit eines positiven Universale "Menschheit" Ist. Die Geschichte der Spezies ist dagegen die Geschichte unterschiedlicher lokale Beziehungen zu anderen Spezies. Die Globalisierung als ein Prozess, durch den die als Einheit unsinnige Menschheit den Planeten überall in der gleichen Weise ausbeutet, ist nur als Fiktion zuende zuführen.

      Am Anfang schreibt Chakrabarti über die Nachvollziehbarkeit der Geschichte durch Verständnis und Rekonstruktion der Intentionen von Akteuren, die damit als nicht natürlich begriffen werden,. Als Naturwesen sind sie nicht Gegenstand der Geschichte. Diese Überlegung erinnern mich an den von Chakrabarty nicht erwähnten Max Weber, der vom subjektiven Sinn als Voraussetzung der verstehenden Wissenschaften ausgegangen ist. Ihre Geschichte im anthropozän ist dagegen eine ganz andere als die von ihnen intendierte und nachvollziehbare. Natur würde vielleicht sagen, dass ich die Akteure vervielfachen und das Geschichten mit diesen vervielfachten Akteuren geschrieben werden müssen. Ein Beispiel wäre die Geschichte der Nutzung der fossilen Brennstoffe, wie sie Timothy Mitchell geschrieben hat.

    1. This is most obvious in the case of food. In 2022, drought hit the Californian rice belt, halving the amount of rice that could be planted, while a 2023 drought in the midwest hit soybean production. Similar impacts rained globally, from Argentina – which lost half its soy crop to drought – to Europe, where poor olive oil harvests sent prices spiking
    1. Die über viele Jahrmillionen durch Evolution entstandene Biodiversität – also die Vielfalt der Arten mitsamt ihrer genetischen Variation und die Vielfalt der Lebensräume –nimmt in Österreich jedoch drastisch ab. So sind die Bestände der Brutvögel in Österreich in den letzten 25 Jahren um mehr als 40 % zurückgegangen (https://www.birdlife.at/page/monitoring-der-brutvogel), etwa jede dritte Art steht auf der Roten Liste in Österreich (Umweltbundesamt 2019) und ist damit bedroht, und 82 % aller Arten sowie 79 % der Lebensräume der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie sind in einem ungünstigen Erhaltungszustand.
    1. Gespräch mit einem französischen vertreter des wald waldlauf fand über die biodiversität politik in frankreich punkt anders ist der neue bericht des w w f punkt in frankreich gibt es drei gesetzliche versuche komma die biodiversität zu schützen komma die alle verwässert worden beziehungsweise nicht umgesetzt wurden doppelpunkt tarife für den wasserverbrauch komma eine grüner Fonds, komma um gebietskörperschaften bei der renaturierung zu unterstützen komma und ein gesetz komma um boden versiegelung bis zwanzig fünfzig zu unterbinden punkt nun das haupt hindernis bei der umsetzung dieser pläne ist die finanzierung punkt https://www.liberation.fr/environnement/biodiversite/biodiversite-la-nature-est-en-plein-burn-out-20241010_CTYTS2FN2FEBBAIITRNM6C3DSI/

    1. Protestaktion gegen die medien gruppe Vivendi des multimilliAffäre Vincent Bolloré. punkt beteiligt ist auch Scirntis Rebellion.t die aktivistinnen wir stellen fest komma dass man in einem medien system komma das von der rechten beherrscht wird komma nicht über das klima sprechen kann punkt mallory trage eine hauptverantwortung für die desinformation non komma die wissenschaftliche kommunikation über das klima kaum ein die öffentlichkeit gelangt ist kommt https://www.liberation.fr/economie/medias/desarmer-lempire-bollore-sa-propagande-nous-promet-un-monde-betonne-surchauffe-et-sans-vie-20241209_P2KUQXGYCBCNTF72X7BP7ASCSA/

    1. According to Regulation Theory, accumulation regimes emerge through a conflictual and contingent process of institutionalization of specific economic relations of production, consumption and of income distribution between classes

      Es geht hier also nicht um „Gesetzmäßigkeiten“, sondern um kontingente Institutionalisierungen.

    2. Accumulation of capital is both the result of the workings of the production and consumption of the valued output, the recovery of its monetary form as an economic surplus and it is also the pre-condition of capitalist reproduction. Capital investment, and capitalist production in general, is possible because capital as money has been accumulated in the reversible economic circuit of value. Accumulation is an imperative faced by each and every capitalist, with its grow or die corollary imposed on producers, coercing them to invest in the expansion of the economic process of capital, and thus driving and directing social metabolism. Accumulation, as a regime, is a conceptual tool that captures this expanded reproduction of capital as a totality and as a societal trajectory. It models the macroeconomic structure of a capitalist economy as system of social relations mediated by monetized production, investment and consumption practice

      Zusammenfassung des marxistischen Verständnisses von Akkumulation und seiner Funktion in der Theorie kapitalistischer Gesellschaften.

    3. The colonization and subsumption of the gendered sphere of reproduction is a necessary yet impossible tendency of capitalist accumulation, necessary both as a source of unpaid labor and services that cheapens the cost of paid labor in the valorization process and necessary as a sphere outside of production that can absorb the capitalist output and realize the produced value
  3. dhcm.inkrit.org dhcm.inkrit.org
    1. clearingoftheland(clearingofestates) (Räumen der Ländereien) – klassisches Beispiel der ursprünglichen Akkumulation des Kapitals: die im 16. und 17. Jahrhundert und sogar noch im 19. Jahrhundert in England durchgeführte gewaltsame Vertreibung der Bauern v

      Marx, Grundrisse, Anmerkungen

    2. Insofern ferner die Maschinerie sich entwickelt mit der Akkumulation der gesellschaftlichen Wissenschaft, Produktivkraft überhaupt, ist es nicht in dem Arbeiter, sondern im Kapital, daß sich die allgemein gesellschaftliche Arbeit darstellt. Die Produktivkraft der Gesellschaft ist gemessen an dem Capitalfixe, existiert in ihm in gegenständlicher Form, und umgekehrt entwickelt sich die Produktivkraft des Kapitals mit diesem allgemeinen Fortschritt, den das Kapital sich gratis aneignet. E

      Marx, Grundrisse, Heft 6

    3. Die Entwicklung des Arbeitsmittels zur Maschinerie ist nicht zufällig für das Kapital, sondern ist die historische Umgestaltung des traditionell überkommnen Arbeitsmittels als dem Kapital adäquat umgewandelt. Die Akkumulation des Wissens und des Geschicks, der allgemeinen Produktivkräfte des gesellschaftlichen Hirns, ist so der Arbeit gegenüber absorbiert in dem Kapital und erscheint daher als Eigenschaft des Kapitals, und bestimmter des Capitalfixe, soweit es als eigentliches Produktionsmittel in den Produktionsprozeß eintritt.

      Marx, Grundrisse, Heft 6

    4. Es erscheint dies ferner so, daß eine Akkumulation – eine der Arbeit vorhergegangne und nicht aus ihr entsproßne Akkumulation – auf seiten des Kapitalisten vorgegangen sein muß, die ihn befähigt, den Arbeiter ans Werk zu setzen und wirksam zu erhalten, als lebendiges Arbeitsvermögen zu erhalten. {So

      Marx, Grundrisse, Heft 5

    5. 2. der auf der andren Seite befindliche Wert oder vergegenständlichte Arbeit muß eine Akkumulation von Gebrauchswerten sein, hinreichend groß, um die gegenständlichen Bedingungen zu liefern nicht bloß zur Produktion der Produkte oder Werte, nötig um das lebendige Arbeitsvermögen zu reproduzieren oder zu erhalten, sondern um Surplusarbeit zu absorbieren – das ||48|objektive Material für sie herzugeben;

      Marx, Grundrisse, Heft 4

    6. wenn die Schöpfung des Mehrwerts des Kapitals beruht auf der Schöpfung von Surplusarbeit, so die Vermehrung des Kapitals als Kapitals, (die Akkumulation, und ohne diese kann das Kapital nicht die Grundlage der Produktion bilden, da es ||39| stagnant bliebe und kein Element des Fortschritts, nötig schon durch das bloße Wachsen der Bevölkerung etc.) abhängig von der Verwandlung eines Teils dieses Surplusprodukts in neues Kapital. Würde der Mehrwert einfach konsumiert, so hätte sich das Kapital nicht verwertet und nicht produziert als Kapital; d.h. als Wert, der den Wert produziert.

      Marx, Grundrisse, Heft 4

    7. Die Nachfrage nach Konsumgütern, nur veranlaßt durch Arbeiter, die mit produktiver Arbeit beschäftigt sind, kann für sich allein nie ein Motiv für die Akkumulation und Anwendung von Kapital bilden ... DieProduktionskräftealleinsicherndieSchaffungeinesentsprechendenGradesvonReichtumebensowenigwiedasWachstumderBevölkerung. Was dazu gehört, ist einesolcheVerteilungderProdukte und eine solche Anpassung dieser Produkte an die Bedürfnisse derjenigen, die sie konsumieren sollen, daß derTauschwertder ganzenMassebeständig vergrößert wird, d.h., die Produktionskräfte werden nur voll in Bewegung gesetzt von der ungehemmten Nachfrage nach allem, was produziert wird ..

      Marx, Grundrisse, Heft 4

    8. {Kapital als SchrankederProduktion findet sich angedeutet: z.B. Hodgskin: „In dem gegenwärtigen Zustand vermehrt jede Akkumulation von Kapital die Masse Profit, die dem Arbeiter abgefordert wird, und beseitigt alle jene Arbeit, die bloß //330/ Arbeiter eine bequeme Existenz verschaffen würde ... Profit als Schranke der Produktion.“ (IX, p.46.)[202]Durch den foreign trade27 die Schranke der Austauschsphäre, erweitert und den Kapitalisten möglich gemacht, mehr Surplusarbeit zu konsumieren

      Marx, Grundrisse, Heft 4

    9. Also hängt die Möglichkeit des weitren Verwertungs||8|prozesses hier ab von einer vorhergegangnen Akkumulation des Kapitals (seinem stofflichen Bestehn nach betrachtet). Wächst dagegen die Produktivkraft und daher die relative Surpluszeit, so ist – auf dem jetzigen Standpunkt kann das Kapital immer noch //301/ betrachtet werden als direkt Lebensmittel, Rohstoff etc. produzierend28 – geringre Auslage für Salair nötig, und das Wachstum im Material ist durch den Verwertungsprozeß selbst geschaffen. Doch diese Frage bezieht sich rather29 auf die Akkumulation der Kapitalien.

      Marx, Grundrisse, Kapitel 4

    10. Mit der Akkumulation der Kapitalien steigt das Salair, wenn die Population nicht gleichzeitig wächst; der Arbeiter heiratet, Sporn wird der Produktion [der Kinder] gegeben, oder seine Kinder leben besser, sterben nicht vorzeitig etc. Kurz, die Population wächst. Ihr Wachstum aber bringt Konkurrenz unter den Arbeitern hervor und zwingt so den Arbeiter, sein Arbeitsvermögen wieder zu seinem Werte dem Kapitalist zu verkaufen oder momentan auch noch darunter. Jetzt nun verfügt21 das akkumulierte Kapital, das unterdes langsamer herangewachsen ist, über das Surplus, das es früher in der Form des Salairs, also als Münze ausgab, um den Gebrauchswert der Arbeit zu kaufen, wieder als Geld, um es als Kapital in der lebendigen Arbeit zu verwerten, und da es jetzt auch über größre Menge Arbeitstage verfügt, wächst sein Tauschwert wieder.

      Marx, Grundrisse, Heft 3

    11. Dies geben die Ökonomen selbst zu, wenn sie sich später durch die Akkumulation der Kapitalien nicht nur die Masse der Gebrauchswerte, sondern auch der Tauschwerteakkumulieren lassen; da das Element der Akkumulation der Kapitalien nach Ricardo selbst durch die relative Surplusarbeit ganz ebenso vollständig gesetzt ist – wie es denn nicht anders möglich ist – als durch die absolute. Andrerseits liegt es schon in der von Ricardo selbst am besten entwickelten Aufstellung, daß diese überschüssigen 20 Taler, die rein durch die Vermehrung der Produktivkraft geschaffen sind, wieder Kapital werden können.[16

      Marx, Grundrisse, Heft 3

    12. Insofern hat sich also der Preis (den Gold- und Silberwert als denselben vorausgesetzt) oder der Tauschwert des Kapitals durch die Verdoppelung der Produktivkraft nicht vermehrt. Dies betrifft also dieRatedesProfits, nicht den Preis des Produkts oder den Wert des Kapitals, das im Produkt wieder zu Ware geworden ist. In fact aber vermehren sich auch die absoluten Werte in dieser Weise, weil sich der Teil des Reichtums vermehrt, der als Kapital gesetzt – als selbstverwertender Wert. (AkkumulationderKapitalien.)

      Marx, Grundrisse, Heft 3

    13. Diese Akkumulation, die zum Werden des Kapitals nötig, die also schon als Voraussetzung – als ein Moment – in seinen Begriff aufgenommen ist, ist zu unterscheiden wesentlich von der Akkumulation des als Kapital gewordnen Kapitals, wo schon Kapitalienvorhanden sein müssen.}

      Marx Grundrisse, Heft 3

    14. Die Akkumulation von Gold und Silber, von Geld, ist die erste historische Erscheinung des Ansammelns von Kapital und das erste große Mittel desselben; aber als solches ist sie noch nicht Akkumulation von Kapital. Dazu //160/ müßte das Wiedereingehn des Akkumulierten in die Zirkulation selbst als Moment und Mittel des Aufhäufens gesetzt sein.

      Marx, Grundrisse, Heft 2