4,150 Matching Annotations
  1. Jan 2024
    1. Die Repubblica interviewt Carlo Buontempo, den Leiter des europäischen Klimaservice Copernicus. 20 23 wurden viele Anomalien beobachtet. Jeder Tag war mindestens ein Grad wärmer als in der Vergleichsperiode, fast die Hälfte der Tage 1,5 und zwei sogar zwei Grad. Der Juli war der heißeste je gemessene Monat. Es sei noch unklar, ob es sich dabei um Ausnahmen handelt oder um den Beginn einer neuen Phase. https://www.repubblica.it/economia/2024/01/15/news/clima_cambiamenti_climatici_caldo_record_carlo_buontempo_copernicus-421876070/

    1. Lamarre, T. (2023). Translator’s Introduction: A Shock to Think Together. In Making sense in common: A reading of Whitehead in times of collapse (S. vii–xvi). University of Minnesota Press. https://ebin.pub/qdownload/making-sense-in-common-a-reading-of-whitehead-in-times-of-collapse-66-1nbsped-9781452968902.html

    2. This mode of imaginative generalizationthat is produced when imagination is welded with common sense iscalled a “generative apparatus.”

      Auf die Verbindung („Verschweissung“) von Gemeinsinn und Imagination läuft diese Einleitung zu—so wie Stengers' Buch. Für den Aktivismus kann sie ganz konrket bedeuten: Sich nicht auf die Verkündung von Wahrheiten von oben oder außen zu konzentrieren, sondern auf die Entwicklung und Pflege von Gemeingütern, die entstehen, die noch nicht da sind. Ich denke an die Bürger:innenräte, die aber auch nicht nur als ein Organ zum Formulieren von Vorgaben „von oben“ verstanden werden dürfen.

    3. Für mich gibt es einen Bezug des common sense zu den Commons im Sinne von Allmende, und einen Bezug zum Anarchismus als Weigerung, anderen eine Linie vorzugeben.

    4. tengers turns instead to a seriesof pragmatic ways of making sense in common and aiming at a rele-vant future, among them the Quaker meeting, the palaver, and La-tour’s guidelines for a renewed agora, all of which evoke a past in theimmediate present.

      common sense—making sense in common: Der Gemeinsinn ist nicht etwas Statisches, sondern Voraussetzung und Ergebnis von gemeinsamen Praktiken des „Sinn Machens“. Das ist vielleicht eine der Bedeutungen der Argumentation für den Aktivismus.

    5. efeat for Stengers is asign of total mobilization. Her aim is consequently to demobilizecommon sense, which does not mean rehabilitating or redeemingit.

      Ein wichtiger Strang in der Argumentation ist die Beschäftigung mit Mobilierung und Demobilisierung. Stengers will nicht mobilisieren, sondern aktivieren. Die totale Mobilisierung ist die Niederlage des Gemeinsinns.

    6. Today,however, in an era confronted with fake news, uprisings, and cli-mate change, Stengers believes that our tactics must change. Amidconstant shocks to thought, we also need ways to buffer or protectourselves if we are to “make sense in common.

      Stengers' Taktik angesichts von Fake News, Populismus und Klimakrise ist es, auf den Gemeinsinn zu setzen und ihn gegen Schocks abzupuffern.

    7. Thus, when she insists onthe importance of not shocking common sense, she remains highlyattuned to the importance Deleuze ascribes to the nonsensuous andnonconscious that shocks us to thought.

      LaMarre beginnt im Anschluss an Stengers mit der Gegenüberstellung der positiven Bewertung des Gemeinsinns bei Leibniz und Whitehead und seiner negativen Bewertung bei Deleuze, um dann zu einer „kontrastiven Synthese“ zu kommen. Dazu braucht es einen „Schock“.

    8. To under-stand her tactics, it is important to recall that she never thinks interms of victors or of victories in which one side is right and theother wrong.

      LaMarre betont mehrfach, dass Stengers sich gegen die Unterscheidung von Siegern und Verlierern, denen, die Recht haben, und denen, die Unrecht haben, wehrt.

    9. she cites Whitehead: “You maypolish up commonsense, you may contradict in detail, you may sur-prise it. But ultimately your whole task is to satisfy it.”3

      Stengers verteidigt den Gemeinsinn (common sense) gemeinsam mit oder im Anschluss an Leibniz und Whitehead. Damit wehrt sie sich gegen die Vorstellung von Philosophierenden als denen, die es besser wissen als die gewöhnlichen Menschen. Philosophierende vertiefen das vorhandene Wissen.

    10. White-head offers Stengers a meticulously systematic approach to thinkingthrough the dynamic contributions of “actual entities” to the forma-tion of “societies” at every gradation and order of complexity.

      Was Stengers bei Whitehead findet: einen Weg die Agency nichtmenschlicher Entitäten zu erfassen und das Wissen von diesen Entitäten als „sozial“—im Sinne ihrer Mitwirkung an diesem Wissen—zu denken.

    1. Die Schneedecken sind in einigen Regionen bder Nordhalbkugel wir den Alpen zwischen 1981 und 2020 pro Jahrzehnt um 10 bis 20% zurückgegangen. Eine Studie Leistung zum ersten Mal nach, dass dieser Prozess, auf die anthropogene globale Erhitzung zurückzuführen ist. Der Prozess wird sich fortsetzen und möglicherweise inGegenden, in denen die Flüsse bisher in großem Ausmaß von Schnee gespeist wurden, zu Trockenheit führen. https://www.derstandard.at/story/3000000202524/fehlender-schnee-geht-auf-menschengemachten-klimawandel-zurueck

      Studie: https://www.nature.com/articles/s41586-023-06794-y

    1. Das neueste Update zum Global Carbon Budget ergibt, dass die CO2-Emissionen sich auf einem Rekordhoch Bewegungen. Der Anstieg hat sich leicht verlangsamt. 2023 lagen die Emissionen aus fossilen Quellen bei 36,8 Gt CO2 und damit etwa 1,1% über denen des Vorjahres. Mit 50% Wahrscheinlichkeit wird die 1,5°-Grenze in etwa 7 Jahren dauerhaft überschritten. https://www.derstandard.de/story/3000000198140/co2-emissionen-erreichen-neuen-hoechststand

      Global Carbon Budget 2023: https://globalcarbonbudget.org/carbonbudget2023/

    1. Ein neuer Bericht des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) fasst Studien zu einzelnen Klimarisiken zusammen. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Kosten ausgebliebener klimapolitischer Schritte schon jetzt bei 5,4 bis 7 Milliarden Euro im Jahr liegen. Sie kommen durch Klimaschäden und anpassungsmaßnahmen wie durch fossile Subventionen zustande. DasWwifo fordert, klimabedingte Risiken in Zukunft genauso einzukalkulieren wie z.b demografische. https://www.derstandard.de/story/3000000202293/versaeumter-klimaschutz-kostet-staat-bereits-jetzt-54-bis-sieben-milliarden-euro-im-jahr

    1. Die österreichische Klimaschutzministerin Leonore Gewässer vermeidet im Interview weiterhin Angriffe auf die ÖVP, obwohl sie gerade vom Wirtschaftskammerchef Mahrer für die hohen Energiepreise verantwortlich gemacht wurde. Zu ihren Erfolgen zählt sie die Neuregelung des Strommarktes in der EU. https://www.derstandard.at/story/3000000202988/gewessler-will-keinen-kulturkampf-im-klimaschutz

    1. Die CO<sub>2</sub>-Emissionen sind in den USA 2023 und 2% zurückgegangen, hauptsächlich, weil weniger Kohle verbrannt wurde. Dieser Rückgang reicht bei weitem nicht aus, um die Klimaziele der Biden-Administration zu erreichen. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die Stromerzeugung mit Erdgas doppelt so schnell wie die erneuerbaren Energien. https://www.theguardian.com/us-news/2024/jan/10/biden-emission-pollution-down-goal

    1. Die Preise für erneuerbare Energien liegen inzwischen weltweit nahezu überall deutlich unter denenbfür fossile Energie. Allerdings sind die Profite bei fossilen Energien wesentlich höher. David Wallace-Wells analysiert diese Situation ausgehend von Brett Christophers' im Februar erscheinenden neuen Buch und von aktuellen Zahlen über die Profite der Öl- und Gasfirmen und die fossilen Subventionen.Nötig sind staatliche Interventionen und vor allem der Verzicht auf fossile Subventionen. https://www.nytimes.com/2024/01/10/opinion/profits-green-energy.html

    1. Die taz beschäftigt sich mit den Vorschlägen Emmanuel Macrons zur Klimafinanzierung für den globalen Süden. Dabei geht es u.a. um neue Regeln für Weltbank und IWF, um eine Beteiligung vor allem Chinas an der Finanzierung ärmerer Länder und um Kreditvergaben zu deutlich niedrigeren als den jetzigen Zinsen. Für den Erfolg dieser Pläne wird entscheidend sein, ob beim G20-Gipfel im November 24 und bei der COP30 entsprechende Beschlüsse gefasst werden.https://taz.de/Geld-fuer-den-Klimaschutz/!5984779/

    1. Die obersten 2000 m der Ozeane haben 2023 15 Zettajoule Wärme mehr absorbiert als 2022. Die Erwärmung dieser Schichten verringert den Austausch mit den kälteren unteren Schichten und belastet die marinen Ökosysteme dadurch zusätzlich. Bisher sind keine Zeichen für eine Beschleunigung der Zunahme des Wärmehinhalts im Verhältnis zu den Vorjahren zu erkennen. Die Oberflächentemperatur der Ozeane lag im ersten Halbjahr 0,1°, im zweiten Halbjahr aber für die Wissenschaft überraschende 0,3 Grad über der des Jahres 2022. Schwere Zyklone, darunter der längste bisher beobachtete überhaupt, trafen vor allem besonders vulnerable Gebiete.

      https://www.theguardian.com/environment/2024/jan/11/ocean-warming-temperatures-2023-extreme-weather-data

      Study: https://link.springer.com/article/10.1007/s00376-024-3378-5

      Report: https://www.globalwater.online/#content

    1. Offener Brief gegen die Politik der Regierung Macron in Frankreich, die Nuklearindustrie auszubauen. Der Brief stammt von europäischen Abgeordneten und anderen PolitikerInnen. Er enthält wichtige Argumente gegen die Behauptung, mit KerneEnergie ließe sich die globale Erhitzung rechtzeitig bekämpfen. Macrons Regierung versucht, geltende Vorschriften für die Genehmigung abzubauen und unabhängige Sicherheitsgremien staatlichem Einfluss zu unterwerfen. https://www.liberation.fr/idees-et-debats/tribunes/monsieur-le-president-affirmer-que-le-nucleaire-sauvera-le-climat-est-un-mensonge-20240109_L5XQ3GCEE5GPXD5BLDU2MHJCI4/

    1. Die ersten 60 Tage von Israels Krieg gegen die Hamas im Gaza-Streifen haben mindestens 281.000 Tonnen CO<sub>2</sub> freigesetzt, das entspricht 150.000 Tonnen Kohle. Die Zahlen stammen aus einer neuartigen, noch nicht peer-reviewten Studie und erfassen nur einen kleinen Teil der Gesamtemissionen. Der Wiederaufbau der zerstörten Gebäude dürfte so viele Emissionen verursachen, wie Neuseeland in einem Jahr erzeugt. Insgesamt ist das Militär für etwa 5,5% der weitweiten Emissionen verantwortlich. https://www.theguardian.com/world/2024/jan/09/emissions-gaza-israel-hamas-war-climate-change

      Infografik: https://interactive.guim.co.uk/uploader/embed/2024/01/israel_gaza_war_emissions/giv-13425X8Z9JjArEXFO/Israel_Gaza_war_emissions-inArticle_620.png

    1. Mukhtar Babajew, der designierte COP29-Präsident, hat sich in seiner Karriere, die über 25 Jahre beim aserbaidschanischen Fossilkonzern sogar stattfand, nie zu Klima:Themen geäußert und erscheint Beobachtern als noch deutlich weniger profiliert als Sultan Al Jaber. Die Repubblica porträtiert ihn und kurz auch Aserbaidschans zweiten Klimadiplomaten Yalchin Rafijew. Aserbaidschan hat wichtige Abnehmer in Europa, darunter Italien.https://www.repubblica.it/green-and-blue/2024/01/09/news/mukhtar_babayev_presidente_cop29_azerbaijan-421836657/

    1. Emmanuel Macron orientiert sich, wie der Kommentator der Libération schreibt, mehr an seinem konservativen Vorgänger Nicolas Sarkozy als an Greta Thunberg. Wirksame Maßnahmen zu einer Reduktion der Emissionen und zur Brechung der Macht von Konzernen wie TotalEnergies werden nicht getroffen. Klimaleugnung und Populismus bestimmen einen großen Teil des öffentlichen Diskurses in Frankreich. https://www.liberation.fr/politique/confondre-volontairement-la-meteo-et-le-climat-la-grossiere-excuse-pour-justifier-linaction-20240108_AHWHLCZMO5DWDME4PM47VGLBQA/

    1. Einer Analye des Handelsblatt Research Institute zufolge sind 1,1 Billionen Euro Investitionen in die Infrastruktur nötig um in Deutschland bis 2045 klimaneutralität zu erreichen. Dieser Betrag ist 65 mal so groß wie die haushaltslücke, die nach dem aktuellen Urteil des Bundesverfassungsgerichts gefüllt werden muss. Die Analyse stützt sich auf vorhandene Studien die unter anderem massive Investitionen in Gaskraftwerke fordern. https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energiewende-das-billionenprojekt-so-teuer-ist-die-infrastruktur-der-zukunft/100002597.html

    1. Der Einfluss der Automobilindustrie ist einer der Hauptgründe dafür, dass die Verkehrsemissionen in Deutschland nicht zurückgehen. Gründlicher Artikel der taz über Lobbyismus der deutschen Automobilfirmen vor allem in der Ära Merkel und auch über die Parteispenden dieser Branche. https://taz.de/Einfluss-der-Autobranche-auf-Klimaschutz/!5982041/

    1. Auch die Cop 29 wird von einem Öl- und Gasmanager geleitet werden. Das autoritär regierte Aserbaidschan gab bekannt, dass Mukhtar Babyev, Ökologie-Minister und davor über 26 Jahre in der staatlichen Frma Socar tätig, Präsident der Konferenz wird. Im vergangenen Jahr standen 92,5% der Exporteinkünfte Aserbaidschans aus fossilen Brennstoffen. https://www.theguardian.com/environment/2024/jan/05/cop29-will-be-led-by-mukhtar-babayev-azerbaijan-ecology-minister-who-is-oil-industry-veteran

    1. Kommentar zu den Überschwemmungen in Niedersachsen. Inzwischen fordert der seit 13 Jahren amtierende Ministerpräsident Weil, etwas gegen die steigenden Emissionen zu tun, die er als eine Ursache der Katastrophe identifiziert. Der Bundeskanzler habe in seinen verschwommenen Statements keine Verbindung zur globalen Erhitzung hergestellt. https://taz.de/Wetteraenderung-nach-Hochwasser/!5981384/

    1. Hochwasser wir die aktuellen in Norddeutschland wurden vorausgesehen. Rechtzeitige langfristige Anpassungsmaßnahmen scheiterten aber an der Bürokratie, wie die TAZ im Kommentar feststellt.

      https://taz.de/Hochwasser-in-Niedersachsen/!5981359/

    1. Das britische Climate Change Commitee hat seit 18 Monaten keinen Chair. Die Nichtbesetzung dieser Stelle durch die Regierung gilt ein Signal dafür, dass sie sich zunehmend von den Dekarbonisierungszielen der konservativen Vorgängerregierungen entfernt. Fachleute, darunter Nicolas Stern, kritisieren die Verzögerung. Das Komitee legt unter anderem die britischenTreibhausgas-budgets fest und hatte in der Vergangenheit die zu langsame Politik der Regierung wiederholt deutlich kritisiert.https://www.theguardian.com/environment/2023/dec/30/sunak-under-fire-failure-appoint-climate-committee-chief

    1. Die vorläufigen Zahlen zu den stark gesunkenen CO2-Emissionen in Deutschland 2023 zeigen einerseits, dass der Anteil der erneuerbaren Energien tatsächlich schnell wächst, und andererseits, dass die Industrie bei der Umstellung zu langsam ist. Der deutsche Wirtschaftsminister harbeck geht davon aus, dass das Gebäude Energie-Gesetz in den kommenden Jahren kommenden Jahren deutliche Einsparungen bringen wird. https://taz.de/Deutschland-2023-weniger-klimaschaedlich/!5980054/

    1. Zehn von den Climate Stripes abgeleitete Grafiken zu den meteorologischen Rekorden des Jahres 2023, darunter auch zu den Meerestemperaturen und der Oberfläche des arktischen bzw antarktischen Meereises. An 40 Tagen des Jahres 2023 war es im globalen Durchschnitt heißer als an jedem vorher gemessenen Tag. https://www.repubblica.it/green-and-blue/2024/01/03/news/climate_stripes_2023_anno_record_crisi_clima-421803988/

    1. Die nördlichen Wälder Kanadas wurden seit 1976 durch Holzfällen erheblich geschädigt, wie eine neue Studie über zwei Provinzen zeigt. Nicht nur ging der Waldbestand erheblich zurück, die übrig gebliebenen Gebiete sind durch Fragmentierung für den Klimaschutz weniger relevant als die ursprünglichen Wälder. Der Nachhaltigkeitsbegriff der kanadischen Regierung sei vor allem an den Bedürfnissen der Holzindustrie orientiert, stellt der Hauptautor der Studie fest. Experten bezeichnen die Ergebnisse der auch als methodisch wichtig angesehenen Studie als schockierend. https://www.nytimes.com/2024/01/04/world/canada/canada-boreal-forest-logging.html

      Studie: https://www.mdpi.com/2073-445X/13/1/6

    1. Laut Agora Energiewende ist der CO2-Ausstoß in Deutschland 2023 um 73 Millionen Tonnen auf insgesamt 673 Millionen Tonnen gesunken, den niedrigsten Stand seit den 50er Jahren. Allerdings gehen nur 15% dieses Rückgangs auf dauerhafte Einsparungen zurück. Der Ausbau der Solarenergie entspricht den Zielen der Bundesregierung und der EU, der Ausbau der Windenergie bleibt weiterhin dahinter zurück. Gebäude und Verkehr imitieren weiterhin deutlich mehr, als sie es laut bisherigem Klimaschutzgesetz dürfen. https://taz.de/Studie-zu-CO-Emissionen/!5983584/

      Studie: https://www.agora-energiewende.de/publikationen/die-energiewende-in-deutschland-stand-der-dinge-2023

    1. Die Argentinierin Celeste Saulo ist neue Präsidentin der Weltwetterorganisation WMO. Sie wird die Perspektive des globalen Süden stärker in deren Arbeit einbringen. Zu den wichtigsten Prozessen im WMO- Bericht 2011-2O20 im vergangenen September gehört das Untergraben nachhaltiger Entwicklung durch Extremwetter-Ereignisse. https://taz.de/Weltorganisation-fuer-Meteorologie/!5981934/

    1. Das neue niedersächsische Klimaschutzgesetz soll CO2-Neutralität bis 2040 erreichen, für den Bereich der Regierung sogar bis 2035. Der NABU vermisst naturverträgliche Lösungen beim Ausbau der Erneuerbaren und schärfere Regeln bei Torfabbau und -verbrauch https://taz.de/Klimaschutz-in-Niedersachsen/!5980506/

    1. BP, Shell, Chevron, ExxonMobil et TotalEnergies werden an ihre Aktionäre für das Jahr 2023 mehr als 100 Milliarden Dollar Dividenden auszahlen und damit den Rekord des Vorjahres noch übertreffen. Ursachen für die Rekordprofite sind der Krieg in der Ukraine und die Umwälzungen auf den Weltenergiemärkten. Die Konzerne gehen weiterhin von der Profitabilität ihres Geschäfts aus. Weltweit leiden ärmere Haushalte unter den gestiegenen Energiekosten. https://www.liberation.fr/environnement/climat/industries-fossiles-les-petroliers-arrosent-leurs-actionnaires-de-dividendes-records-20240102_KETOFCVOT5ANLNWCBWMGNYOE7I/

    1. Kurzer und verwirrter Artikel zum australischen Kohlereichtum. Einerseits wird behauptet, dass Australien den weltweit höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf habe. Andererseits wird auf seine potenzielle Rolle bei der globalen Energiewende hingewiesen, allerdings ohne Fakten zu benennen. https://www.derstandard.at/story/3000000200974/kohle-bringt-kohle

    1. Zusammenfassender Artikel über Studien zu Klimafolgen in der Antarktis und zu dafür relevanten Ereignissen. 2023 sind Entwicklungen sichtbar geworden, die erst für wesentlich später in diesem Jahrhundert erwartet worden waren. Der enorme und möglicherweise dauerhafte Verlust an Merreis ist dafür genauso relevant wie die zunehmende Instabilität des westantarktischen und möglicherweise inzwischen auch des ostantarktischen Eisschilds. https://www.theguardian.com/world/2023/dec/31/red-alert-in-antarctica-the-year-rapid-dramatic-change-hit-climate-scientists-like-a-punch-in-the-guts

    1. Es ist noch unklar, ob die Rekordtemperaturen des vergangenen Jahres – vermutlich war es das wärmste seit 125.000 Jahren – Anlass zu einer Revision der zur Zeit benutzten Klimamodelle werden. Die Hypothese James Hansens, dass sich die Erhitzung der Erde beschleunige. wird von vielen Klimaforschenden nicht geteilt. Es gibt noch keine allgemein anerkannte Erklärung der Temperatur-Anomalien 2023. https://www.nytimes.com/2023/12/26/climate/global-warming-accelerating.html

      Infografik zu den monatlichen Durchschnittstemperaturen seit 1900: https://static01.nytimes.com/newsgraphics/2023-12-18-record-hot-year-embed/4055787d-f3af-401d-b252-1dfdff4811f4/_assets/chart_annotated-Artboard-945.png

    1. Im Interview der Repubblica (hier auf Englisch) fordert Johan Rockström eine Konkretisierung der Ergebnisse der COP28 und eine Reform der UN-Klimakonferenzen. Er hebt die Ergebnisse des Global Tipping Points Report hervor und weist darauf hin, dass wir die Konsequenzen der kaum noch zu Überschreitung des 1,5°-Ziels über mehrere Jahrzehnte nicht kennen.

      https://www.greenandblue.it/2023/12/31/news/johan_rockstrom_earth4all_scenarios-421790005/

    1. Interview mit Andreas Levermann zu seinem Buch Die Faltung der Welt. Mit dem mathematischen Konzept der Faltung aufgrund von Systemgrenzen versucht Levermann ein Wirtschaftssystem zu beschreiben, das strikte Gremzen - wie das Verbot von CO2-Emissionen und weiterem Materialverbrauch - einhält, aber nicht auf Wachstum verzichtet. https://taz.de/Anders-Levermann-im-Interview/!vn5981769/

  2. Dec 2023
    1. Der Standard interviewt Friederike Otto, deren Buch Klimaungerechtigkeit gerade erscheint. Sie stellt fest, dass das Töten von Menschen zum Geschäftsmodell fossiler Konzerne gehört. Otto schildert Beispiele dafür, dass der „kolonialfossile Klimawandel“ vor allem Menschen trifft, die generell zu vulnerablen Gruppen gehören.

      https://www.derstandard.at/story/3000000193514/klimatologin-das-geschaeftsmodell-fossiler-konzerne-ist-darauf-aufgebaut-menschen-zu-toeten

    1. Der Standard fasst Berichte der WMO, des europäischen Wetterdienstes Copernicus und des Österreichischen Alpenvereins zum Schwund der Gletscher 2022 zusammen. Die europäischen Alpengletscher verloren 2022 mehr als 5 Kubikkilometer Eis. Die Schweizer Alpengletscher haben in 20 Jahren ein Drittel ihres Eises eingebüßt. Bei einer Temperaturerhöhung um 2,7° bis 2100 würde allein durch das fast vollständige Abschmelzen der Gletscher in Mitteleuropa, den USA, Westkanada und Neuseeland der Meeresspiegel um 115mm steigen.

      https://www.derstandard.de/story/2000145833249/die-gletscher-schmolzen-2022-im-rekordtempo-besonders-in-europa

      Infografik: https://b.staticfiles.at/elm/static/2023-04-schneeanomalie/index.html?nc9238cb923b983a

    1. Erstmals wurde der KryoMon.AT genannte Bericht über die Kryosphäre in Österreich veröffentlicht. Im Berichtszeitraum 2021/21 verringerte sich die Masse der österreichischen Gletscher mehr als je seit Beginn der Messungen. Die globale Erhitzung wirkt sich auch deutlich auf die Abnahme der Schneedecke, der Eisdecken von Seen und der Permafrost-Zonen aus. https://www.derstandard.at/story/3000000201252/neuer-bericht-zeigt-massiven-rueckgang-von-eis-und-schnee-in-oesterreich

      Bericht: https://doi.org/10.25364/402.2023.1

    1. Durch einen 1,4 Milliarden Euro Deal besteht die Möglichkeit, die Doñana-Region in Andalusien, Europas größtes Feuchtgebiet, zu bewahren. Die Gegend, zu der einen Nationalpark gehört, leidet vor allem unter Wasser Stress. Der Deal soll einen auch symbolisch wichtigen Konflikt beenden, bei dem konservative und reaktionäre politische Kräfte die Bauern unterstützt hatten, die illegal Wasser für Erdbeer- und Himbeer-Anbau verwendet haben. Die spanische Umweltministerin Teresa Ribeira erklärt ausführlich Prinzipien einer Green transition, die so durchgeführt wird, dass die Lebensbedingungen in einer Region verbessert werden und die Bevölkerung sie unterstützt. https://www.theguardian.com/world/2023/dec/27/spain-environment-minister-hails-andalucia-wetlands-deal-green-transition

    1. Wegen anhaltendem Wassermangel können im Augenblick nur hab so viele Schiffe den Panama durchqueren wie normalerweise Punkt für die Schleusen des Kanals werden große Mengen Süßwasser benötigt. Die niederschlagsmuster verändern sich deutlich. Es ist aber noch nicht abzusehen, wie die zukünftige Entwicklung aussehen wird. Ein Beispiel für das unkartierte Gelände, in das die globale Erhitzung geführt hat. https://www.theguardian.com/environment/2023/dec/22/changing-climate-casts-a-shadow-over-the-future-of-the-panama-canal-and-global-trade

    1. Eine neue französische Studie beschäftigt sich mit einer Folge des dramatischen Rückgangs der Insekt. Mangels bestäubender Insekten befruchten sich Pflanzen selbst. Dadurch werden die nächsten Generationen kleiner und liefern weniger Nektar. Es kommt zu einem Rückkopplungseffekt, weil so noch weniger Insekten überleben. In dem Interview mit der liberation erklärt der Biologe diesen Effekt als Beispiel für eine unkontrollierbare und nicht mehr zurücknehmbare, von Menschen ausgelöste Entwicklung. https://www.liberation.fr/environnement/biodiversite/pollinisation-et-disparition-des-insectes-nous-sommes-dans-une-spirale-incontrolable-20231221_CV6BZLN2WJANLN2A2EFUGCJLZI/

    1. Die afrikanischen Politiker:innen Nathaniel Mong’are und Abdoulie Ceesay bewerten das COP28-Ergebnis und die Ktivitäten der Emirate vor und während der Konferenz als positiv. Maßgeblich für sie ist die Finanzierung des gerechten Übergang; hier sei viel, wenn auch bei weitem nicht genug, Geld mobilisiert worden.

      https://foreignpolicy.com/2023/12/15/cop28-fossil-fuel-nations-sabotage-climate-deal-africa/?utm_source=Sailthru&utm_medium=email&utm_campaign=Editors%27%20Picks:%2012152023&utm_term=editors_picks

    1. Über einen Bericht von Oil Change International über CCS. Die Fossilindustrie hat auch auf der COP28 - zum Teil erfolgreich -versucht, CCS als Weg darzustellen Emissionen Emissionen zu vermeiden, sodass sichfossile Brennstoffe weiter nutzen lassen. Regierungen planen gerade weitere 200 Milliarden in CCS zu investieren, obwohl es sich um unausgereift Technologien handelt, die bisher vor allem eingesetzt wurden, um CO2 für die Ölförderung zu gewinnen. https://www.desmog.com/2023/12/12/oil-industry-battles-push-for-phase-out-deal-at-cop28-with-promises-to-capture-carbon/