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  2. Apr 2024
  3. Mar 2024
    1. Die Abhängigkeit Europas von russischem Pipelinegas ist in zwei Jahren von 40% auf 10% gesunken. Die Importe von LNG haben um 40% zugenommen, wobei auch da ein erheblicher Anteil aus Russland stammt. Die USA sind der weltgrößte LNG-Exporteur. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden bei LNG Überkapazitäten aufgebaut. In Österreich ist die Abhängigkeit von russischem Gas noch immer hoch, weil rein betriebswirtschaftlich entscheiden wird. Die OMV war 2023 verpflichtet, Gas für gut 60 TWh aus Russland zu beziehen und jedenfalls zu bezahlen. https://www.derstandard.at/story/3000000206989/warum-der-abschied-von-russischem-gas-noch-immer-so-schwer-faellt

    1. Österreich könnte auf russisches Gas verzichten, allerdings sind dazu u.a. Ausbaumaßnahmen (West-Austria Gaspipeline) nötig. Über Deutschland transportiertes Gas verteuert sich durch die Speicherumlage. Die Hauptalternative zu russischem Gas ist LNG aus den USA. Der Artikel, der viele Detailinformationen enthält, erwähnt, dass die Probleme mit der Definition von Erdgas als „Übergangsenergie“ zusammenhängen. https://www.derstandard.at/story/3000000209552/abkehr-von-russischem-gas-erfordert-investitionen-in-vorgelagertes-netz

    1. Die Gewinne von Shell sind 2023 auf 28 Milliarden Dollar gesunken; 2022 hatten sie 40 Milliarden Dollar betragen. Trotzdem war 2022 eines der erforlgreichsten Jahre der Firmengeschichte; die Dividenden sollen erhöht werden. Greenpeace reagierte mit einer satirischen Party, bei der die Verbrennung der Zukunft gefeiert wird. U.a. mit Projekten in Brasilien und im Golf von Mexiko setzt Shell die fossile Expansion fort. https://www.theguardian.com/business/2024/feb/01/shell-to-raise-dividends-again-despite-30-fall-in-annual-profits

    1. Die Position der deutschen Umweltverbände zu Carbon Capture and Storage (CCS) ist nicht einheitlich. Es wird von WWF und Nabu wie von vielen Fachleuten als in bestimmten Fällen unvermeidlich angesehen. In der europäischen Bevölkerung sind die Haltungen sehr unterschiedlich. Hinter der CCS-Strategie der deutschen Regierung könnte auch das Bestreben stehen, die Überkapazitäten beim Ausbau der LNG-Infrastruktur zu legitemieren. https://taz.de/CO-Speicherung-unter-der-Nordsee/!5993226/

    1. Die vom deutschen Bundeswirtschaftsminister Habeck verkündete Carbon-Management-Strategie erlaubt CCS auch bei Gaskraftwerken, bei denen es aber nicht gefördert werden soll. Vorgesehen ist ein Pipeline-System zur Speicherung von CO<sub>2</sub> im Boden des deutschen Teils der Nordsee. Der BUND-Vorsitzende Olaf Brandt sprach davon, dass Habeck damit eine Büchse der Pandora öffne. Durch die Strategie wird eine kommerzielle CCS-Infrastruktur möglich, von der die Gasindustrie profitiert. https://taz.de/Habecks-CO2-Speicherplaene/!5991971/

    1. In einem Interview mit dem Guardian spricht sich der noch amtierende US-Klimabeauftragte John Kerry scharf gegen Desinformation und Demagogie aus. In einer Phase, in der es in der Politik um den Kampf um Fortschritt oder den Kampf um Verzögerung gehe, würden sie gezielt eingesetzt. Die Klimapolitik der Biden-Administration orientiere sich ausschließlich an der Wissenschaft. Käme es zu dem aktuell von vielen betriebenen Rückschlag in der Klimapolitik, wäre eine Katastrophe für Milliarden und globale Unsicherheit die Folge. https://www.theguardian.com/environment/2024/feb/28/populism-imperilling-global-fight-against-climate-breakdown-says-john-kerry

    1. Das Tempo der Temperaturerhöhung an der Oberfläche der Ozeane ist auch für erfahrene Forschende schockierend. Besonders hoch ist es im Nordatlantik, dessen Erwärmung zu schwereren Hurricans führen könnte. Aber auch der Südatlantik und damit das antarktische Meereis sind betroffen. Die Ursachen sind nicht geklärt; das El Niño-Phänomen reicht zur Erklärung nicht aus. Es könnten Feedback-Mechanismen eine Rolle spielen. Die New York Times hat mehrere Wissenschaftler befragt.

      https://www.nytimes.com/2024/02/27/climate/scientists-are-freaking-out-about-ocean-temperatures.html

      Infografik: https://static01.nyt.com/images/2024/02/07/multimedia/27cli-newsletter-02/2024-02-07-sst-hottest-january-index-superJumbo-v2.png?quality=75&auto=webp

    1. Eine Modellierung durch Forschende der Chinesischen Akademie für meteorologische Wissenschaften ergibt für 2024 hochwahrscheinliche Rekordtemperaturen und Extremwetter u.a. in südasiatischen Küstengebieten und dem Amazonasbecken. Auch bei einem gemäßigten El Niño ist aufgrund des Treibhausgasgehalts der Atmosphäre mit schweren Katastrophen zu rechnen. Der Artikel stellt das El Niño-Phänomen selbst relativ ausführlich dar. https://www.derstandard.de/story/3000000209661/el-nino-sorgt-in-den-naechsten-monaten-fuer-temperaturrekorde

      Studie: https://www.nature.com/articles/s41598-024-52846-2

    1. Das Climate Change Center Austria (CCCA) hat eine Liste mit 600 schnell umsetzbaren Vorschlägen erstellt, die in den Nationalen Klima- und Energieplan Österreichs aufgenommen werden können, um das Erreichen der EU-Klimaziele sicherzustellen. Dazu gehören strengere Tempolimits. In dem Bericht des CCCA werden Vorschläge bewertet, die im Rahmen einer Konsultationsprozesses beim Umweltministerium eingereicht wurden. https://www.derstandard.at/story/3000000209427/kein-gratisparken-tempo-100-was-dem-klima-laut-experten-am-meisten-hilft

      CCCA-Bewertung: https://ccca.ac.at/fileadmin/00_DokumenteHauptmenue/02_Klimawissen/RefNEKP/Bericht/NEKP_Wissenschaftliche_Bewertung_der_Massnahmen_der_Stellungnahmen_Februar2024.pdf

  4. Feb 2024
    1. Zum Hintergrund des Rückzugs großer Investoren der Wall Street aus dem Netzwerk Climate Action 100+. Der Rückzug ist vor allem das Ergebnis zunehmenden Drucks aus der Republikanischen Partei. Er hängt auch damit zusammen, dass Climate Action 100+ in einer Phase 2 von seinen MItgliedern nicht nur Informationen über die Klimafolgen von Investitionen verlangte, sondern Aktionen gegen fossile Emissionen. Dem Journalisten David Gelles zufolge werden die Wall Street-Firmen ihre bisherige, auf Redukton von Emissionen ausgerichtete Linie aber nicht völlig aufgeben. Weitgehend ist und bleibt diese Firmenpolitik aber kosmetisch. https://www.nytimes.com/2024/02/20/climate/wall-street-environmental-pledge-retreat.html

    1. Am 22. Februar hat Michel Forst, Beichterstatter der Vereinten Nationen zur Aarhus-Konvention, die ZAD (zone à défendre) besucht, die zur Verhinderung des Baus der Autobahn A69 zwichen Toulouse und Castres eingerichtet wurde. Die Aktivist:innen haben bei der UNO eine Beschwerde gegen die Repression durch die Behöden eingelegt. Forst forderte eine Beruhigung der Situation, damit „die Umweltdemokratie ausgeübt werden kann“.

      https://www.liberation.fr/environnement/climat/un-rapporteur-de-lonu-au-chevet-des-militants-opposes-a-la69-20240222_NDMNZTLG7REL7HFU2WZ5M3AB6A/

    1. Michel Forst, UN-Berichterstatter zur Aarhus-Konvention, hat die europäischen Regierungen aufgefordert, Klima-Aktivist:innen zu unterstützen statt sie zu kriminalisieren. Die zunehmende Repression gefährde das Erreichen der Pariser Klimaziele und Demokratie und Menschenrechte in Europa. Forst erwartet, dass Protest und direkte Aktion zunehmen, weil die aktuelle Politik vieler europäischer Regierungen die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu globaler Erhitzung, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung nicht respektiert. https://www.theguardian.com/environment/2024/feb/28/european-nations-must-end-repression-of-peaceful-climate-protest-says-un-expert

      Positionspapier von Michel Forst: https://unece.org/sites/default/files/2024-02/UNSR_EnvDefenders_Aarhus_Position_Paper_Civil_Disobedience_EN.pdf

    1. Die CO<sub>2</sub>-Grenzen für die Flotten von Autofirmen sinken 2025 in der EU um 15%. Volkswagen wird große Schwierigkeiten haben, diese Werte zu erreichen – u.a., weil der Verkauf von Elektroautos gerade massiv eingebrochen ist. Der Hintergrundbericht des Handelsblatts zeigt den Rückstand von VW auf, aber auch z.B. die Bedeutung teurer Elektro-SUVs für die Automobilbranche. https://www.handelsblatt.com/mobilitaet/elektromobilitaet/volkswagen-laeuft-ab-2025-auf-ein-co2-problem-zu-das-sind-die-gruende/100016675.html

      Infografik des Handelsblatts: https://www.handelsblatt.com/downloads/29678686/2/iframe_grafik.html?v4hbgversion=4&v4hbgfontcss=https%3A%2F%2Fgrafik.handelsblatt.com%2Fyzxhzo%2Fv1%2FHMGGEmbedV4Additional.css%3Fuid%3D7380676&v4hbgdebug=false&v4hbgmode=web&v4hbgid=https%3A%2F%2Fwww.handelsblatt.com%2Fdownloads%2F29678686%2F2%2Fiframe_grafik.html&v4hbgprefix=&v4hbgchannel=6320229https%3A%2F%2Fwww.handelsblatt.com%2Fdownloads%2F29678686%2F2%2Fiframe_grafik.html&v4hbgtrackingscript=https%3A%2F%2Fgrafik.handelsblatt.com%2Fyzxhzo%2Fv1%2FHMGGEmbedV4Additional.js&v2hbgfontcssgotham=https%3A%2F%2Fcloud.typography.com%2F6111652%2F6952372%2Fcss%2Ffonts.css%3Fuid%3D7380677&v2hbgfontcssclassicgrotesquepro=https%3A%2F%2Fstatic.handelsblatt.com%2Ffonts%2Fclassicgrotesque%2Fv3%2Ffonts.css%3Fuid%3D7380678&v2hbgfontcssdruk=https%3A%2F%2Fstatic.handelsblatt.com%2Ffonts%2Fdruk%2Ffonts.css%3Fuid%3D7380679&v2hbgfontcssdruktext=https%3A%2F%2Fstatic.handelsblatt.com%2Ffonts%2Fdruktext%2Ffonts.css%3Fuid%3D7380680&v2hbgfontcssguyotheadline=https%3A%2F%2Fstatic.handelsblatt.com%2Ffonts%2Fguyot%2Ffonts.css%3Fuid%3D7380681

    1. Die großen US-Investmentgesellschaften BlackRock, JPMorgan Chase und State Street haben sich zu großen Teilen aus der Koalition Climate Action 100+ zurückgezogen, in der sich Unternehmen zur Dekarbonisierung verpflichten. Damit werden dieser Koalition 14 Billionen (14.000 Millionen) Dollar entzogen. Republikanische Politiker:innen versuchen schon länger zu verhindern, dass Investionen an Dekarbonisierungszusagen gebunden werden. Die Investment-Gesellschaften argumentieren jetzt, dass Climate Action 100+ nicht nur eine Offenlegung fossiler Investionen, sondern eine Steuerung verlangt habe. https://www.nytimes.com/2024/02/16/business/dealbook/wall-streets-climate-retreat.html

    1. Im Interview mit Leonore Gewessler wird überdeutlich, dass Machtgruppen in Österreich – darunter die OMV und die ÖVP – den Ausstieg aus russischem Gas und eine mit den europäischen Regelungen konforme Klimapolitik (hier die rechtzeitige Vorlage des Nationalen Energie und Klimaplans zur Begutachtung durch die europäische Kommission) blockieren. https://www.derstandard.at/story/3000000209031/russische-bombe-in-der-zib-2-gewessler-ueber-omv-gazprom-und-moralische-verpflichtungen

    1. Besprechung des illustrierten Buchs Wilding: How to Bring Wildlife Back – An Illustrated Guide über das Rewilding einer ehemaligen Milchproduktions-Farm in England durch Isabella Tree und ihnen Mann. Ein Ergebnis ist, dass der in Ruhe gelassene Boden nach etwa 20 Jahren allein so viel CO2 aufnimmt wie es sonst gepflanzte Bäume tun würden. https://www.theguardian.com/environment/2024/feb/25/rewilding-climate-change-biodiversity-isabella-tree-nature-planet-farming

    1. Zwei neue Studien aufgrund einer genaueren Modellierung der Zusammenhänge von Erhitzung und Niederschlagen: Es lässt sich besser voraussagen, wie höhere Temperaturen die Bildung von Wolkenclustern in den Tropen und damit Starkregenereignisse fördern. Außerdem lässt sich erfassen, wie durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen festgesetzten Aerosole bisher die Niederschlagsmenge in den USA reduziert und damit einen Effekt der globalen Erhitzung verdeckt haben.

      https://www.derstandard.de/story/3000000208852/klimawandel-sorgt-fuer-staerkeren-regen

      Bold

      Studie: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adj6801

      Studie: https://www.nature.com/articles/s41467-024-45504-8

    1. Ausführlicher Bericht über die neue Studie zum Zustand des Amazonas-Regenwalds. Bis 2050 drohen 10-47% einen Kipppunkt zu erreichen, jenseits dessen sie ihre jetzigen Funktionen für Kohlenstoff- und Wasser Zyklen verloren. Die Studie beschäftigt sich mit 5 Treibern für Wasser-Stress. Um den Regenwald sicher zu erhalten, ist der Verzicht auf jede weitere Entwaldung und das Einhalten der 1,5°-Grenze nötig. https://www.theguardian.com/environment/2024/feb/14/amazon-rainforest-could-reach-tipping-point-by-2050-scientists-warn

    1. Reportage über Guayana, das über Ölvorkommen verfügt, die die Kuwaits oder der Arabischen Emirate übertreffen. Sie werden von Exxon Mobil ausgebeutet, wobei Guayana selbst nur einen Bruchteil der Einnahmen erhält. Die globale Erhitzung ist bereits deutlich spürbar. Das Land betreibt Zertifikat-Handel mit seinen Waldgebieten, um formal als CO- neutral zu gelten.https://taz.de/Streit-um-Guyana-Essequibo/!5991174/

    1. Die globale Erhitzung trifft die Bevölkerung in der Nähe des Titicacasees vor allem aufgrund der Verlandung des Sees. Übernutzung des Wassers in den Zuflüssen der Umgebung wirkt dabei verstärkend. Fiscchfang und Formen der traditionellen Landwirtschaft wie der Kartoffelanbau funktionieren zunehmend weniger, so dass z.B. auf Milchwirtschaft mit Zufütterung von Soja umgestiegen wird. Reportage zu den komplexen ökologisch-sozialen Veränderungen. https://taz.de/Klimawandel-in-Lateinamerika/!5989226/

    1. Fachleute rechnen damit, dass ein Sieg Trumps bei den Präsidentschaftswahlen zu einem Rollback bei den Projekten für saubere Energie führen würde, die die Biden-Administration eingeleitet hat. Der Inflation Reduction Act hat bereits zu Investitionen von etwa 200 Milliarden Dollar in solche Projekte geführt. Wie weit der Rollback gelingen würde, ist unklar, zumal besonders republikanisch dominierte Regionen von den Projekten der aktuellen Administration profitieren. https://www.nytimes.com/2024/02/19/us/politics/inflation-reduction-act-republican-attacks.html

    1. Sultan Al Jaber hat bei einer von der IEA gehosteten Diskussion dazu aufgerufen, ber der Energiewende die Nachfrageseite adäquat zu berücksichtigen (was bei bestimmten IPCC-Szenarios und bei Degrowth-Ansätzen schon lange der Fall ist). Eine Studie von ExxonMobil prognostiziert wedding Wachstum der m des Energieverbrauchs um 15% bis 2050. https://www.theguardian.com/environment/2024/feb/20/energy-turmoil-looms-unless-demand-is-checked-says-cop28-president-sultan-al-jaber

    1. Die Europäische Volkspartei wird Ursula von der Leyen wieder für die Präsidentschaft der EU-Kommission nominieren. Von der Leyen ist aber zu einer sehr deutlichen Kursskorrektur gezwungen. Wirtschaftswachstum soll statt Klimaschutz im Vordergrund stehen. Das Handelsblatt erläutert die Hintergründe der Kandidatur. Der Verzicht auf Maßnahmen zu Klima- und Biodiversitätsschutz in der Landwirtschaft diente von der Leyen offenbar dazu, sich die Unterstützung des Agrarsektors zu sichern. https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zweite-amtszeit-fuer-eu-kommissionschefin-warum-die-cdu-an-ihrer-gruenen-kommissionschefin-festhaelt/100013966.html

    1. Bericht zu der Diskussion bei Im Zentrum über die Abhängigkeit Österreichs von russischem Gas. Im Dezember kamen 98% des verwendeten Gases aus Russland. Elemente der Abhängigkeit sind der Vertrag der OMV mit der Gazprom, die Entscheidungen der Landesenergie-Lieferanten, die rechtliche und verfassungsrechtliche Situation, die es unmöglich macht die Lieferanten zu anderen Bezugsquellen zu zwingen, und der noch immer nicht gebaute WAG-Loop in Oberösterreich. https://www.derstandard.de/story/3000000208010/im-zentrum-warum-wir-noch-an-der-russischen-gasleine-haengen

    1. Interview mit dem Blackrock-Portfoliomanager Evy Hambro zu den Folgen der Energiewende für die Rohstoff-Märkte und einzige ihrer geopolitischen Implikationen. Grundaussagen: Durch erneuerbare Energien wird die Wirtschaft rohstoffintensiver und die Rohstoffpreise steigen. Auch der Bergbau ist bisher CO2-intensiv. Das Festhalten an Wachstum führt zu Investitionen in Kerneenergie und Uran-Bergbau. China beherrscht vor allem die Mitte der Lieferkette für wichtige Rohstoffe. https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen-rohstoffe/blackrock-experte-energiewende-koennte-mineralienpreise-in-die-hoehe-treiben/100013162.html

    1. An der mexikanischen Westküste entsteht mit "Costa Azul" für 2 Milliarden Dollar das erste Terminal für den Export von texanischem Gas nach Asien. Es signalisiert eine weitreichende und für die Dekarbonisierung möglicherweise katastrophale Verschiebung im Gasgeschäft. Die USA könnten zunehmend auch zum Lieferanten für Asien werden. Ob weitere Terminals errichtet werden, hängt von der Klimapolitik der US-Regierung ab, die gerade ein Moratorium für LNG-Terminals ausgerufen hat. https://www.nytimes.com/2024/02/13/climate/mexico-natural-gas-biden.html

    1. Robert Grosseteste, Bishop of Lincoln (face rubbed), in mitre and red cope, with crosier, seated on left speaks to a seated group of five people, mostly women. Tree on right; large bird with long beak at top.

      image of MS 522 f1r Lambeth Palace Library

      Folio 1 of MS 522 of Château d'amour

      Close up of inset image via link close up of image on folio 1r of Château d'amour

      Book and images mentioned in Chapter 2 of @Duncan2022 Index, A History of the

    1. Das Verbrennen von Holz-Pellets ist in den USA pro Energieeinheit für 2,8mal soviel gesundheitsschädliche Emssionen verantwortlich als fossile Brennstoffe erzeugen. Die Treibhausgase, die durch die gesamte Produktion der Pellets erzeugt werden, werden of unzureichend bilanziert. Eine neue Studie fordert nachdrücklich dazu auf, die Verwendung von Pellets als Ersatz für fossile Energieträger in Frage zu stellen. https://www.repubblica.it/green-and-blue/2024/02/13/news/stufe_a_pellet_inquinamento_vs_petrolio_carbone-422099948/

    1. In Barcelona und 200 anderen katalanischen Städten wurde Anfang Februar der Wassernotstand ausgerufen. An der spanischen Mittelmeerküste, in Sizilien und Nordafrika herrscht starke Dürre. Südandalusien leidet set 2016 kontinuierlich unter Trockenheit. Der Kommentar im Guardian beschhäftigt sich vor diesem Hintergund mit dem Widerstand gegen Klima- und Wasserschutmaßnahmen, der populistisch angeheizt wird. Es sei noch nicht ausgemacht, dass auch in der Landwirtschaft das Verständnis für die Gründe der Krise wachse. https://www.theguardian.com/commentisfree/2024/feb/15/spain-water-barcelona-farmers-tourism-catalonia-drought

      Karte des European Drought Observatory: https://edo.jrc.ec.europa.eu/edov2/php/index.php?id=1052

    1. Mehr als 1000 große Müllkippen weltweit sind immer wieder gefährliche Methan-Leck, vor allem wegen organischer Abfälle. Besonders viele von ihnen befinden sich in Südasien, aber auch in Argentinien und Spanien. Der Guardian hat entsprechende Satellitendaten auswerten lassen, die bis 2019 zurückgehen, stellt die Ergebnisse in einer Infografik dar und gibt Hintergrundinformationen. Studien besagen, dass sich die Methan-Emissionen nicht gemanagter Müllkippen bis 2050 verdoppeln könnten https://www.theguardian.com/environment/2024/feb/12/revealed-the-1200-big-methane-leaks-from-waste-dumps-trashing-the-planet

    1. Tschechien baut vier neue Reaktorblöcke mit je 1200 Megawatt Leistung. Weitere, möglicherweise auch kleine und mittlere Reaktoren sollen folgen. Einer der beiden möglichen Hersteller der jetzt beschlossenen Blöcke ist die französische EDF. Bis 2030 sollen Kohlekraftwerke in Tschechien keine Rolle mehr spielen. https://taz.de/Energiepolitik-in-Tschechien/!5988761/

    1. Der Europäische Rat hat sich auf eine Regelung für die CO2 Grenzwerte von Bussen und Lastwagen geeinigt. Bis 2040 sollen die Emissionen im Vergleich zu 1990 um 90% fallen. Die FDP gab ihren Widerstand in letzter Minute auf. Das Europäische Parlament muss der Regelung noch zustimmen. https://taz.de/Abgas-von-Lkw-und-Bussen/!5991420/

    1. Eine neue Studie kommt zu dem Ergebnis, dass ein Umkippen des nordatlantischen Strömungssystems Amoc in einem anderen Zustand schon sehr bald drohen könnte, wenn sich die globale Erhitzung fortsetzt. Die Studie modelliert auch die Folgen, zum Beispiel sehr schnell steigende Wasserstände an der amerikanischen Ostküste, ein Umkippen des Amazonas-Regenwaldes und wesentlich niedrigere Temperaturen in Europa. Der Studienautor stellt fest, dass wir die Erhitzung sehr viel ernster nehmen müssen. https://www.theguardian.com/environment/2024/feb/09/atlantic-ocean-circulation-nearing-devastating-tipping-point-study-finds

      Studie: https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.adk1189

    1. Eine Studie der Rhodium Group zeichnet ein Zukunftsbild, das vielen Dekarbonisierungsprognosen - außer bei Stromproduktion und Autos - krass widerspricht. (Es liegt deutlich über den SSP2-4.5-Szenario des IPCC.) 2100 wird danach der Erdgasverbrauch bei 126% des jetzigen liegen. Flugzeuge werden 2050 77% mehr fossilen Treibstoff verbrauchen als jetzt, Schifffahrt und Industrie etwa die heutige Menge. https://www.theguardian.com/environment/2024/feb/09/biggest-fossil-fuel-emissions-shipping-plane-manufacturing

      Rhodium Climate Outlook: https://climateoutlook.rhg.com/

      Rhodium-Artikel zur Prognose: https://rhg.com/research/global-fossil-fuel-demand/

    1. Frankreich stellt großen Unternehmen Darlehen in Höhe von 2 Milliarden Euro für die Klimaanpassung zur Verfügung. Öffentliche Unternehmen müssen bei Bauprojekten ein Anpassungskonzept vorlegen. Ein Anpassungskonzept wird auch von allen großen, für die Infrastruktur relevanten öffentlichen Unternehmen verlangt. "Die Klimaerwärmung und die Unglücke, die sich daraus ergeben, sind bereits unser Alltag", sagte Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. https://www.liberation.fr/environnement/adaptation-au-changement-climatique-letat-va-debloquer-deux-milliards-deuros-de-prets-verts-aux-entreprises-20240208_UI4DU7WYLRD23P3RPTKBTJUW34/

    1. Noël Mamère, der bisher erfolgreichste grüne Präsidentschaftskandidat Frankreichs, und der junge Aktivist Achraf Manar stellen im Interview fest, dass die politische Ökologie im Gegensatz zu den angepassten Teilen der grünen Parteien keinen sanften Übergang" verspricht. Die globale Erhitzung trifft vor allem die Verwundbarsten der Gesellschaft, für die sich die ökologische Bewegung deshalb vor allem engagieren muss. Beide verteidigen den zivilen Ungehorsam und stellen fest, dass die ökologische Bewegung zunehmend zum Sündenbock für die Folgen der Klimakrise gemacht wird. https://www.liberation.fr/environnement/noel-mamere-et-achraf-manar-il-faut-que-celles-et-ceux-qui-subissent-les-crises-soient-au-coeur-des-prises-de-decision-20240209_QYUABTHUTBB3DCL2LXBBKLK4ZI/

    1. Sizilien leidet gerade unter extremer Trockenheit, die zu großen Einbußen bei der Orangenernte führt. Sie gehört zu einem anhaltenden Prozess der Aridifizierung, durch den sich die Bedingungen in Sizilien immer mehr denen im heutigen Algerien annähern. Ausführlicher Bericht in der Repubblica über die mangelnde Vorbereitung der Region auf zunehmenden Wasserstress, unter anderem die mangelnde Aufgeschlossenheit für die Regeneration von Böden und Gewässern, wie sie das Nature Restoration Law der EU vorsieht. https://www.repubblica.it/green-and-blue/dossier/siccita--gestione-acqua/2024/02/08/news/siccita_sicilia_arance-422075670/

    1. Im Trilog haben sich EU-Parlament, europäischer Rat und Europäische Kommission auf den Net-Zero Industry Act geeinigt, mit dem erreicht werden soll, dass mindestens 40% der für die Erzeugung erneuerbarer Energien notwendigen Güter aus der EU selbst kommen. Außerdem sollen die Kapazitäten zur Abscheidung und Speicherung von CO<sub>2</sub> (CCS) bis 2030 auf mindestens 50 Millionen Tonnen gesteigert werden. https://www.repubblica.it/economia/2024/02/07/news/accordo_sul_piano_per_unindustria_a_impatto_zero_la_risposta_delleuropa_a_cina_e_stati_uniti-422077536/

    1. Die Daten des europäischen Klimaservice Copernicus ergeben, dass die Temperaturen erstmals über 12 Monate mehr als 1,5° über dem vorindustriellen Durchschnitt lagen. Jeder Monat seit dem vergangenen Juni war im globalen Durchschnitt der wärmste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen. Johan Rockström, der Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgen-Forschung, sprach von einer Warnung für die Menschheit, dass wir uns schneller als erwartet auf die 1,5° Grenze zubewegen. https://taz.de/EU-Klimadienst-Copernicus/!5991185/

      Copernicus-Meldung: https://climate.copernicus.eu/surface-air-temperature-january-2024

    1. Die Bauernproteste haben zu Revisionen von Maßnahmen zur Dekarbonisierung (und Pestizidreduktion) in europäischen Ländern und auf EU-Ebene geführt, obwohl die Klimaziele der EU ohne eine deutliche Reduktion der Emissionen der Landwirtschaft nicht zu erreichen sind. Der Arikel der New York Times beschäftigt sich mit der besonderen Rolle der Landwirtschaft in der EU-Politik und mit der Notwendigkeit, Klimapolitik als just transition zu gestalten. https://www.nytimes.com/2024/02/06/climate/europe-farming-protests-policy.html

      Mehr zu den EU-Emissionszielen für 2040: https://hypothes.is/search?q=tag%3A%22EU%20emission%20goals%202040%22

    1. Kurzer Überblicksartikel der taz zur Krise in der Windindustriebranche. Sie hängt unter anderem mit Lieferkettenproblemen, Preissteigerungen und Genehmigungsverfahren zusammen, aber auch mit eigenen Fehlern der drei westlichen Marktführer #Siemens Energy, #Ørsted und #Vestas. https://taz.de/Windenergiekonzerne-in-der-Bredouille/!5987469/

      Mehr zu Ørsted: https://hypothes.is/search?q=tag%3A%22Orsted%22

      Mehr zu Siemens Energy: https://hypothes.is/search?q=tag%3A%22Siemens%20Energy%22

      Mehr zu Vestas: https://hypothes.is/search?q=tag%3A%22Vestas%22

    1. Die EU-Kommission hat sich bei der Festlegung der Emissionsziele fur 2040 an den Empfehlungen ihres wissenschaftlichen Rats orientiert, aber an der Untergrenze von 90% Reduktion. Sie nennt kein Ausstiegsdatum für fossile Energien. Lutz Weischer von Germanwatch kritisiert, dass sie damit auf die Signalwirkung eines ehrgeizigeren Ziels verzichtet. https://taz.de/Experte-ueber-EU-Klimaziele/!5987458/

    1. Ein psychologisches Experiment spricht dafür, dass Klimaleugner:innen in der Regel nicht einfach eigenes klimaschädliches Verhalten rechtfertigen, sondern tatsächlich glauben, dass es keine menschengemachte globale Erhitzung gibt. Diese Überzeugung gehört zu ihrer politischen Identität und ist deshalb sehr schwer zu erschüttern. https://www.repubblica.it/green-and-blue/2024/02/07/news/negazionismo_climatico_ambiente-422069015/

      Studie: https://www.nature.com/articles/s41558-023-01910-2

    1. Sollte Trump zum zweiten Mal Präsident der USA werden, wird er wesentlich systematischer und ideologischer gegen alle Regelungen vorgehen, die die Treibhausgasemissionen einschränken. Der Guardian beschreibt die wahrscheinlichsten Maßnahmen aufgrund von Gesprächen mit Republikaner:innen. Schon jetzt sind die USA der größte Öl- und gasproduzent der Welt. https://www.theguardian.com/us-news/2024/feb/06/trump-climate-change-fossil-fuels-second-term

    1. Anders als unter anderem vom deutschen Bundeskanzler Scholz angekündigt, ist es bisher auf EU-Ebene nicht zu einer Entscheidung über mit E-Fuels betriebene Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren gekommen. Die EU-Kommission will ab 2035 nur solche Fahrzeuge zulassen, die komplett klimaneutral sind. Der Streit vor allem mit Österreich, Deutschland und Italien darüber wird sich fortsetzen. https://www.derstandard.de/story/3000000205714/das-verbrenner-aus-ist-fixiert-aber-was-ist-mit-der-ausnahme-fuer-e-fuels

    1. Eine Empfehlung des Zusammenschlusses nationaler Akademien der Wissenschaften und eine zusammenfassende Studie zum globalen Plastiksystem empfehlen die Reduktion des Verbrauchs um 50% und eine Reihe weiterer Schritte wie das fast vollständige Recycling von Plastik und die Produktion aus Biomaterialien. Anlass sind die Verhandlungen zum internationalen Plastikabkommen. Plastikproduktion und Verbrauch führen schon jetzt – abgesehen von zahlreichen anderen negativen Folgen – zu Emissionen von ca einer Gigatonne CO2 im Jahr. Ohne drastische Änderungen wird sich diese Menge vervielfachen. https://www.derstandard.de/story/3000000205422/wissenschaft-fordert-radikale-abkehr-von-herkoemmlicher-plastikproduktion

      Studie: https://www.nature.com/articles/s41586-023-06939-z.epdf?sharing_token=-UPbgMcUGHbtK4Uscd0XZdRgN0jAjWel9jnR3ZoTv0MMo2Wo13ejTIFhNPD522LiogzEIVWxfHy01bK9MbFLdv59qFdQ73NDNguF2Bf0icTMUsLgWI2hE3OyG7VDGuf_3LODlHS0WEkABpLs5LAtVCiW0_JyVU7n_UL0EP7LiRS0q6s0fIpcIjaEfVFyDe4cez-4KdfAAphy-2weBUevmIZv9sURtFCEk7-LtaOTCmM%3D&tracking_referrer=www.derstandard.de

    1. Pressekonferenz der OMV zu ihren Ergebnissen 2023: Die OMV hat wegen der gesunkenen Öl und Gaspreise weniger verdient als im Vorjahr, aber trotzdem das zweithöchste operative Ergebnis der Konzerngeschichte erzielt. Die Aktionäre enthalten wieder eine Sonderdividende. Man will 2024 etwa 3,8 Milliarden Euro investieren https://www.derstandard.de/story/3000000205549/omv-gewinn-brach-2023-um-fast-zwei-drittel-ein

    1. Zahlen der E-Control zu Strom- und Gasverbrauch und -Produktion in Österreich 2023: Im vergangenen Jahr wurden in Österreich 5% weniger Strom und 12,5% weniger Gas verbraucht als 2022. Österreich exportierte erstmal seit längerer Zeit mehr Strom, als es importierte. https://www.derstandard.de/story/3000000205543/verbrauch-von-strom-und-gas-ist-2023-in-oesterreich-deutlich-gesunken

  5. Jan 2024