Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen haben größten Einfluss. Im Alltag müssen wir viele Entscheidungen und Abwägungen treffen, weil Strukturen nicht da sind. Wir müssen permanent mit Dilemmata umgehen: Wenn das Fleisch aus der Massentierhaltung nicht so preiswert wäre, stellte sich nicht die Frage, ob man das oder das teurere Biofleisch nimmt. Oder: Wenn die Bahn pünktlich und preiswerter wäre, würde man nicht überlegen müssen, ob man stattdessen fliegt. Hinzu kommt die Politik der Privatisierung der letzten Jahrzehnte. Da haben sich, beispielsweise bei der Bahn, Privateigentumsformen durchgesetzt. Es gibt kaum noch kommunalen Wohnungsbau. Es liegen kaum noch gemeinsame Infrastrukturen vor. Das hat dazu geführt, dass wir über die letzten 40 Jahre kulturell mehr und mehr auf Eigenverantwortung und Eigennutz gepolt wurden. Das hat beispielsweise zu Ungleichheit in der Vermögensentwicklung geführt. Soziologisch könnte man von einer Phase der Entsolidarisierung sprechen. Das ist jetzt ein Riesenproblem. Denn angesichts des Klimawandels bräuchten wir viel mehr Solidarität. Um die Lasten für den Klimaschutz fair zu verteilen und im Bereich der Klimaanpassung – da kommen Kosten auf uns zu. Wir kämen als Gesellschaft besser durch den Klimawandel und durch andere krisenhafte Zeiten, wenn wir gleicher wären. Ungleiche Gesellschaften sind wesentlich weniger resilient und damit weniger widerstandsfähig.
Fight against climate change is framed as a series of individual choices, but is dependent on structures build buy political actors higher up in the hierarchy and solidarity in a society. * Example 1: if the train is cheap and on time it would be easier not to fly * Example 2: More hierarchy and inequality leads to less solidarity, but we need solidarity to equally shoulder the pressure of the fight against climate change.
[In other words: neoliberal world society will not work in face of a change planet]